Bereits heute können Star-Trainer Jose Mourinho und Premier-League-Tabellenführer FC Chelsea London die erste Meisterschaft seit 50 Jahren fast perfekt machen. Mit einem Sieg gegen den noch amtierenden englischen Titelträger Arsenal London (21.00 Uhr MESZ/live bei Premiere) wollen die "Blues" das Titelrennen vorzeitig entscheiden und damit frische Kräfte für die anstehenden Halbfinals der "Königsklasse" gegen den Ligarivalen FC Liverpool freisetzen.
"Wir haben den Champagner zwar noch nicht kalt gestellt, aber wir möchten natürlich so schnell wie möglich Meister werden. Ich könnte meinen Spielern nach einem Sieg über Arsenal eine Ruhepause gönnen, damit wir fit für die restlichen Spiele in der Champions League sind. Schließlich haben meine Jungs in dieser Saison schon 54 Spiele in vier Wettbewerben absolviert", sagte der Portugiese.
Chelsea nur zwei Siege von Meisterschaft entfernt
Sechs Spieltage vor Saisonende liegen die "Blues" in der Premier League elf Zähler vor den "Gunners" um den deutschen Nationalkeeper Jens Lehmann. Bei einem Sieg an der Stamford Bridge würde der Mourinho-Elf nur noch ein Erfolg am kommenden Samstag vor heimischer Kulisse gegen den FC Fulham fehlen, um den ersten Titelgewinn seit 1955 perfekt zu machen. Allerdings datiert der letzte Heimsieg von Chelsea gegen den Stadtrivalen aus dem Jahr 1995 (1:0). An der Stamford Bridge konnte Chelsea die vergangenen acht Heimspiele gegen Arsenal nicht für sich entscheiden.
Dementsprechend selbstbewusst geht der Titelverteidiger in das Duell gegen den möglichen Nachfolger. "Wir wollen die "Blues" leiden sehen, während sie versuchen den Titel zu holen. Es wird sie tierisch nerven, wenn wir sie schlagen", sagte Arsenal-Verteidiger Lauren.
Sein Teamkollege Jose Antonio Reyes hat für die Spielweise des "FC Chelski" ohnehin nur ein Gähnen übrig: "Chelsea steht zwar an der Spitze, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mit dieser Spielweise auch nur einen neuen Fan hinzu gewonnen haben. Mit einem Sieg an der Stamford Bridge werden wir unseren Anhängern eine große Freude machen und die Entscheidung im Titelrennen verschieben."
Arsenal muss auf Henry verzichten
Allerdings muss Arsenal-Teammanager Arsene Wenger aller Voraussicht nach auf seinen Star-Stürmer Thierry Henry verzichten. Der Einsatz des französischen Nationalspielers scheint auf Grund einer Leistenzerrung ausgeschlossen. "Meiner Meinung nach wird Thierry nicht spielen können. Wir werden ihn vermissen, denn er ist ein außergewöhnlicher Spieler", meinte Wenger, der zudem wegen anhaltender Hüftprobleme auch den schwedischen Mittelfeldspieler Freddie Ljungberg ersetzen muss.
Mourinho kritisiert UEFA-Verdächtigungen
Unterdessen hat Wengers umstrittener Kollege Mourinho noch immer mit den Tuschel-Vorwürfen beim Viertelfinal-Hinspiel in der "Königsklasse" gegen Bayern München zu kämpfen. Im portugiesischen Fernsehen empörte sich der Exzentriker erneut darüber, dass sein Assistent Rui Faria während der Partie vor UEFA-Offiziellen seine Wollmütze hatte anheben müssen, um zu beweisen, dass kein Funkkontakt zu Mourinho bestand.
"Das war eine lächerliche Aktion, die auf falschen Informationen basierte. Die Zettel, die auf der Bank gekreist waren, hatten wir schon vor Spielbeginn ausgefüllt. Ich habe der UEFA keine Probleme bereitet", meinte Mourinho, der von der UEFA nach den Achtelfinals gegen den FC Barcelona wegen unsportlichen Verhaltens für die beiden Bayern-Spiele gesperrt worden war.