Dem Star-Ensemble von Real Madrid fehlt die Qualität. So sieht es zumindest deren Coach Wanderley Luxemburgo, der in einem Radio-Interview mit dem spanischen Sender "Onda Madrid" die mangelnde Klasse in der Breite anprangerte. "Unser Kader ist nicht ausgeglichen genug, um so viele Spiele in starken Wettbewerben zu bestreiten. Ich würde die Positionen einiger Spieler gern verändern, aber ich kann nicht", bemängelte er mangelnde Klasse in der Breite: "Ich wusste, dass dieses Team mit Spielen am Sonntag und Mittwoch Probleme bekommt."
Elf Punkte Rückstand in der Meisterschaft
Nach dem Ausscheiden aus dem nationalen Pokal und im Achtelfinale der Champions League gegen Juventus Turin befindet sich Real als Zweitplatzierter mit elf Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Barcelona auch in der Meisterschaft in aussichtsloser Position. Dem Starensemble um Ronaldo, Zinedine Zidane und David Beckham droht damit die zweite Spielzeit in Serie ohne Titel - das geschah 1992 zum letzten Mal.
Seine Bedenken habe er Fußballdirektor Arrigo Sacchi und Vize-Präsident Emilio Butragueno bereits bei seinem Amstantritt im Dezember 2004 mitgeteilt, sagte der Braslianer weiter. Zudem beklagte er sich über mangelnden Spielraum: "Niemand, nicht mal der Präsident selbst, hat zu mir gesagt, dass Beckham und Ronaldo immer spielen müssen."
Luxemburgo trotzdem optimistisch
Dennoch wollte sich der ehemalige Trainer der brasilianischen Nationalmannschaft von der negativen Stimmung nicht anstecken lassen und unterstrich seine Ambitionen, die Lage des Klubs zum Guten zu wenden. "Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass ich mit Real erfolgreich sein kann", erklärte er, "meine Mannschaften haben immer aggressiven und guten Fußball gespielt". Luxemburgo, dessen Vertrag bis 2006 läuft, ist nach Jose Antonio Camacho und Mariano Garcia Remon in dieser Saison bereits der dritte Coach der Madrilenen.