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Beckenbauer setzt große Hoffnungen in WM 2010
"Wer Fußball spielt, führt keinen Krieg"

Beckenbauer setzt große Hoffnungen in WM 2010
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Die Bedeutung der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika könnte nach Ansicht von Franz Beckenbauer eine positive Ausstrahlung auf den ganzen Kontinent haben. "Jeder muss dazu beitragen, dass diese WM in Afrika stattfindet und dass sie auch ein großartiger Erfolg wird. Diese WM wird nicht nur ein südafrikanisches Event, sondern ein gesamtafrikanisches. Der Stolz von ganz Afrika hängt an dieser WM", sagte das frisch gebackene Exekutivmitglied im Weltverband FIFA, im Interview auf "dfb.de".

Gerade der Fußball auf dem schwarzen Kontinent ist ein Anliegen des "Kaisers": "Bei meinen vielen Reisen haben ich feststellen können, wo sich die Ärmsten der Armen befinden. Das ist in Afrika. Der Fußball ist dort ein unglaublich großer sozialer Faktor, besitzt riesige Erziehungsmöglichkeiten. Es gibt nur wenige die Völker verbindende Elemente auf der Welt. Der Fußball speziell ist eines, wie bereits gesagt. Wer Fußball spielt, führt keinen Krieg."

Der 61-Jährige wird künftig als Exko-Mitglied die Fußball-Kommission im Weltverband leiten, FIFA-Präsident Joseph S. Blatter sieht im deutschen WM-OK-Chef von 2006 zudem einen "Botschafter" des Weltverbandes. "Dies kommt meinen Vorstellungen und Ideen sehr entgegen. International bin ich sehr an der Unterstützung der ärmsten unter den FIFA-Mitgliedern interessiert. Da will ich mich verstärkt einbringen. Das betrifft in erster Linie Afrika", erläuterte der Kapitän der deutschen Weltmeistermannschaft von 1974 und Teamchef der Weltmeister-Auswahl von 1990.

"Wer Fußball spielt, führt keinen Krieg": Franz Beckenbauer. (Foto: firo)

Bedenken, dass Südafrika Probleme haben könnte, die WM 2010 über die Bühne zu bringen, hat Beckenbauer nicht. "Einerseits hat Südafrika alle Sympathien in der FIFA auf seiner Seite. Die FIFA hat diese WM dorthin vergeben, daher hat sie schon in eigener Sache größtes Interesse, dass die WM dort ein großer Erfolg wird. Zum anderen ist das dortige Organisationskomitee ein hervorragendes Team, das schon seit zehn Jahren zusammen ist, weil es sich ja auch um die WM 2006 beworben hat. Ein sehr guter Schachzug der FIFA war es zudem, den DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt im Auftrag des Weltverbandes den Südafrikanern als Berater zur Seite zu stellen. Es gibt keinen Besseren als ihn, der seit mehr als 30 Jahren alle WM-Endrunden mitorganisiert und bei der WM 2006 als 1. Vizepräsident unseres OK das gesamte operative Geschäft hervorragend geleitet hat", sagt Beckenbauer. Seinen Aufstieg in die "Regierung" des Welt-Fußballs kommentierte der Präsident von Bayern München wie folgt: "Ich denke, dies ist eine große Auszeichnung. Die FIFA-Exekutive ist nun mal das höchste Entscheidungsgremium im Weltfußball. Wenn du dort dabei bist, ist das schon ehrenvoll, aber auch sehr verantwortungsvoll. Wichtig ist, dass ich mich dort auskenne, denn ich habe ja während der vergangenen zehn Jahre sehr intensiv mit dem Exekutivkomitee zusammengearbeitet. Die meisten Mitglieder kenne ich und bin mit ihnen befreundet. Es gibt für mich also keine Hemmschwelle bei meinem Eintritt. Das ist für mich wie eine Familie, in die ich mich einbringen werde."

Dabei unterstreicht der 103-malige Nationalspieler die gesellschaftspolitische Veranwortung des Fußballs. "Die WM 2006 hat eindrucksvoll bestätigt, dass der Fußball eine der stärksten Kräfte ist, um für ein friedliches Mit- und Nebeneinander zu sorgen", erklärte Deutschlands Fußball-Galionsfigur, "der Fußball als ein enormes, die Menschen verbindendes Element hat daher in unserer modernen Gesellschaft eine Schlüsselrolle. Was man auf dem Spielfeld in Sachen Teamgeist, Teamwork, Fairplay, Solidarität und Akzeptanz der Regeln beherzigen muss, das kann und soll man auch in ein normales Leben übertragen."

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