Nur 26 Tage war Rudi Völler beim italienischen Serie-A-Klub AS Rom in Amt und würden, dann folgte der Rücktritt. Zu dieser Entscheidung steht der ehemalige DFB-Teamchef auch heute noch. "Ich bin es gewohnt, Entscheidungen zu treffen, nachdem ich lange überlegt habe. Wenn ich zurücktrete, dann bedeutet dies, dass ich nichts anderes hätte tun können", sagte der 44-Jährige im Interview mit der römischen Tageszeitung Il Messaggero (Montag-Ausgabe).
Amtsantritt war ein "emotionaler Entschluss"
Er bereue es aber auch nicht, das Angebot der Römer angenommen zu haben, obwohl er sich vom Gefühl stark mitgerissen lassen habe. "Es war ein emotionaler Entschluss, und ich habe wahrscheinlich vieles unterschätzt. Die Mannschaft war nicht fit und es gab keine Zeit, um zu trainieren. Trotzdem habe ich das Angebot angenommen. Ich wusste, dass vor mir viele Probleme liegen würden", erklärte der Weltmeister von 1990.
"Nach der Niederlage gegen FC Bologna habe ich begriffen, dass ich nicht mehr bleiben konnte. Ich habe verstanden, dass es nicht mehr möglich war, auf einer bestimmten Weise, nach meiner Methode, zu spielen. In bestimmten Fällen müssen die Dinge so laufen wie Du willst oder man muss gehen. Ich bin gegangen", meinte Völler.
Jetzt erst mal Auszeit
Auf die Frage, was er jetzt beruflich unternehmen werde, antwortete Völler: "Bis Jahresende werde ich nichts tun. Vielleicht ein wenig Fernsehen, ich habe einen Vertrag mit einem Sponsor. Im kommenden Jahr werde ich eine Entscheidung treffen. Ich werde es aber mit größerer Aufmerksamkeit als in der jüngsten Vergangenheit tun", äußerte der ehemalige Teamchef der deutschen Nationalmannschaft, der nach dem EM-Vorrunden-K.o. ebenfalls seinen Posten aufgegeben hatte.
Er betonte, dass er das Champions-League-Spiel seiner Ex-Klubs, Bayer Leverkusen und AS Rom, am Dienstag (20.45 Uhr/live bei Premiere) nicht in der BayArena anschauen werde. "Ich hoffe, dass sowohl AS Rom als auch Bayer Leverkusen ihren Weg in der Champions League fortsetzen werden. Beide Mannschaften können trotz der Resultate der ersten beiden Spieltagen noch die Qualifikation für die nächste Runde schaffen. Es handelt sich um zwei gute Mannschaften", sagte Völler.