Marcello Lippi und sein Team müssen nach der 0:1-Pleite des dreimaligen Weltmeisters gegen Slowenien schwere Prügel einstecken. "Seit der Europameisterschaft 2000 steckt Italien nur Enttäuschungen ein", kommentierte die Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport, "seitdem Trainer Dino Zoff im Juli 2000 nach der Niederlage gegen Frankreich im Finale das Handtuch geworfen hat, geht es mit der Nationalmannschaft bergab."
Auch andere Gazetten gingen kritisch mit der "Squadra Azzurra" um. "Die Azzurri suchen nach Toren. In vier Spielen hat die Auswahl nur drei Tore geschossen, schlechter ging es der Nationalmannschaft nur in den 70er Jahren", kritisierte der Corriere dello Sport. "Man kann Lippis Arbeit nach knapp vier Spielen nicht kritisieren, doch nach zwei Niederlagen ist es an der Zeit, dass sich die Nationalmannschaft wieder aufrafft", schrieb der Corriere.
Trainer Lippi gab zu, über seine Spieler verärgert zu sein. "Ich bin verbittert. Die große Tradition der italienischen Abwehr hat gegen Slowenien nicht richtig funktioniert. Es ist schwierig, Ohrfeigen einstecken zu müssen, doch sie können auch gesund sein", sagte Lippi im Interview mit der Gazzetta. Lippi ließ keine Entschuldigungen für die Niederlage gelten. "Mit Pech hat das nichts zu tun, wir haben viele gute Gelegenheiten verschwendet", meinte der Nachfolger von Ex-Chefcoach Giovanni Trapattoni.