Rudi Völler kommt beim AS Rom nicht zur Ruhe: Nur vier Tage nach dem Skandalspiel in der Champions League gegen Dynamo Kiew musste der frühere DFB-Teamchef Rudi Völler mitansehen wie sein Klub AS Rom am Sonntag in Messina mit 3:4 unterlag. Trotz drei Treffern von Angreifer Vincenzo Montella verloren die Hauptstädter am zweiten Spieltag beim Aufsteiger.
Kein Rücktritt von Völler
Bereits vor der Niederlage auf Sizilien hatte Völler entschieden bestritten, mit seinem Rücktritt gedroht zu haben, sollte die Disziplin in der Mannschaft nicht besser werden. "Ich habe es nicht bereut, nach Rom gekommen zu sein. Ich habe niemals daran gedacht, das Handtuch zu werfen", sagte Völler am Samstag im Gespräch mit Journalisten.
Die Gazzetta dello Sport hatte den 44-Jährigen einen Tag zuvor mit den Worten zitiert: "Wir müssen mit Teamgeist für eine positive Saison arbeiten. Wenn ihr mich nicht unterstützt, kann ich auch nach Deutschland zurückkehren."
Trezeguet schießt "Juve" zum Sieg
Als einzige Mannschaft in Italien hat nach zwei Spielen Rekordmeister Juventus Turin weiterhin eine "weiße Weste". Der Champions-League-Gruppengegner von Bayern München gewann dank zweier Tore des Franzosen David Trezeguet 2:0 gegen Atalanta Bergamo. Inter Mailand war bereits am Samstag vier Tage nach dem 2:0 in der Königsklasse gegen den deutschen Meister Werder Bremen nicht über ein 1:1 gegen den FC Palermo hinausgekommen.
Drei Montella-Treffer reichen nicht
Die Niederlage in Messina dürfte unterdessen die Unruhe beim Völler-Klub Rom weiter vergrößert haben. Den Hauptstädtern reichten drei Tore von Vincenzo Montella (35., 64., 68.) zwar zu einer zwischenzeitlichen 3:2-Führung, aber nicht zu einem Punktgewinn. Domenico Giampa (74.) und Riccardo Zampegna (78.) bescherten Messina mit einem Doppelschlag noch den Sieg.
"Totti ist nicht fit"
Völler bestritt Spannungen mit Kapitän Francesco Totti und mit dem exzentrischen Stürmer Antonio Cassano. "Totti ist nicht fit", begründete Völler, warum er den Nationalspieler in Messina nicht berücksichtigte. Cassano habe wieder das Training aufgenommen.
Das Skandalspiel gegen Kiew, bei dem der schwedische Schiedsrichter Anders Frisk von einem Wurfgeschoss am Kopf verletzt worden war, habe für große Spannung gesorgt, meinte Völler. Das Spiel wurde abgebrochen, der Roma droht eine drakonische Strafe der Europäischen Fußball-Union (UEFA).
Mit einer Platzsperre für den italienischen Ex-Meister, der eine ähnliche Strafe bereits im vorigen Jahr in der Seria A nach dem Abbruch des Lokalderbys gegen Lazio Rom nach schweren Fankrawallen hinnehmen musste, ist zu rechnen. Damit müssen die Italiener voraussichtlich ihre Champions-League-Heimspiele gegen Bayer Leverkusen (3. November) und Real Madrid (8. Dezember) in einem fremden Stadion austragen.