Nach etlichen Verpflichtungen in den letzten Monaten hat der FC Chelsea jetzt auch erstmals einen wichtigen Mann verloren. Ken Bates ist von seinem Amt als Vorsitzender des englischen Erstligisten zurückgetreten. Eine Woche vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League am Dienstag (20.45 Uhr) gegen den VfB Stuttgart zog das 72 Jahre alte "Chelsea-Urgestein" damit die Konsequenzen aus den anhaltenden Streitigkeiten mit der Klubführung um den russischen Öl-Milliardär Roman Abramowitsch.
Der langjährige Vorsitzende gestand auf der Internet-Seite des Klubs, dass die beabsichtigte Übergangsphase zwischen seiner Amtszeit und der neuen Führung nicht so verlaufen sei, wie er sich das vorgestellt habe. "Zudem sind generelle Konflikte zwischen der westlichen und der östlichen Kultur in meine Entscheidung eingeflossen", so Bates.
Kenyon-Verpflichtung drängte Bates ins Abseits
Der 72-Jährige Bates wurde bei den "Blues" seit dem Einstieg von Abramowitsch im vergangenen Jahr mehr und mehr ins Abseits gedrängt. Mit der Verpflichtung von Geschäftsführer Peter Kenyon, der von Liga-Konkurrent Manchester United kam, begann der Abgang in Raten. Der ebenfalls von Abramowitsch installierte neue Vorsitzende Bruce Buck riet Bates schließlich zum Rücktritt.
Bates hatte den Klub im Jahre 1982 für übernommen und ihn in die nationale und europäische Spitze geführt. Der langjährige Klub-Chef investierte in das Stadion an der Stamford Bridge im Südwesten von London und errichtete dort Restaurants und einen Hotel-Komplex.