Und wenn er am Sonntag (17.00 Uhr) erstmals in einem Testspiel das Trikot der Gunners tragen und endgültig in den neuen Lebensabschnitt starten wird, wird er zur gewohnten und geliebten FC-Hymne in sein "Wohnzimmer" in Köln einmarschieren.
"Es wird sicher ungewöhnlich, mit einem einem anderen Verein in Köln aufzulaufen", sagt der 27-Jährige vor seinem Ablösespiel zwischen dem Ex-Klub und dem neuen Verein: "Ich werde es genießen, die Stimmung im schönsten Stadion Deutschlands wird fantastisch sein. Die Fans sind einmalig, und der FC ist Kult und wird es immer bleiben."
Aktuell trainiert der auf die Insel abgewanderte "Prinz Poldi" mit seinem Team in einem "Hochsicherheitstrakt", völlig abgeschottet in der Sportschule Hennef. Emotional hat sich Podolski offenbar ohnehin noch nicht von seinem "Eff-Zeh" und seiner Heimat verabschiedet.
Den Liga-Auftakt des Bundesliga-Absteigers bei Eintracht Braunschweig (0:1) verfolgte er live vor dem Fernseher, in englischen Interviews berichtet er immer wieder emotional von Köln und auch von seiner Heimatstadt Bergheim, der er so viel verdanke. "Das wird ein sehr emotionales Spiel für Lukas Podolski und die Fans werden", äußert Arsenals Teammanager Arsène Wenger, der dem neuen Offensivstar offenbar das Heimweh schon anmerkt, noch ehe die Saison begonnen hat.
Zuletzt hat der Elsässer Podolski noch ein wenig die Fitness abgesprochen. "Ich brauche noch ein paar Wochen", gibt auch Podolski selbst zu: "Es ist nie leicht, nach einem großen Turnier. Aber bald wird man den wahren Podolski sehen." Ob er zum Saisonstart am 18. August gegen den FC Sunderland gleich zur Startelf gehören wird, scheint deshalb offen.
Insgesamt hat der 101-malige Nationalspieler seinen neuen Coach aber offenbar schon überzeugt. "Er hat in dieser kurzen Zeit schon die Qualitäten gezeigt, wegen derer wir ihn verpflichtet haben", sagt Wenger nach zwei gemeinsamen Wochen: "Er hat eine intelligente Spielanlage, ist technisch versiert, kann Tore vorbereiten und erzielen." Als Linksfuß habe er angesichts des entsprechenden Mangels im Kader auch einen zusätzlichen Vorteil.
Bei den Arsenal-Fans genießt Podolski vor seinem ersten Spiel im Star-Ensemble ohnehin einen großen Bonus. "In Pod we trust" titelte kürzlich das offizielle Arsenal-Magazin, ein Wortspiel in Anlehnung an die englische Formulierung für "Wir glauben an Gott". Vorgestellt wurde er zudem als "eines der größten Versprechen im europäischen Fußball".
Mit dem Heimaturlaub ist es nach dem Spiel in Köln dann aber erst einmal vorbei. Statt zur Nationalelf, die am Mittwoch in Frankfurt auf Argentinien trifft, fliegt Podolski wie Klub- und Nationalmannschaftskollege Per Mertesacker zurück nach London und startet endgültig richtig ins neue Leben. "Bisher war alles sehr gut", sagt er: "Es ist ein großer Verein mit einem großen Trainer und ich bin sehr stolz, jetzt ein Arsenal-Spieler zu sein. Und ich freue mich drauf, dass es gegen Sunderland losgeht."
Zuvor will er aber trotz aller Emotionen für 90 Minuten die Freundschaft zum FC vergessen und sich mit einem Tor vor den alten Fans für einen Stammplatz empfehlen. "Ich hoffe, dass ich gegen Köln ein Tor machen kann", sagt er: "Und wir wollen gewinnen." Ansonsten wünscht er seinem Verein aber natürlich die sofortige Rückkehr in die Bundesliga. Der Fehlstart in Braunschweig irritiert ihn dabei nicht. "Der Aufstieg wird am Saisonende entschieden, nicht am Anfang", sagt er: "Der FC ist kein Zweitligaklub." Der nun einen prominenten Fan in England hat...