Bundestrainer Joachim Löw hält die Qualifikation der deutschen Nationalmannschaft für die EURO 2008 trotz der guten Ausgangsposition nicht für einen Selbstläufer. "Man muss sich nur andere Länder ansehen, die sich in der Qualifikation schwer tun. Man kann sich keine Schwächephase leisten", sagte er in einem Interview mit dem kicker.
Nach vier Spielen liegt die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Gruppe D derzeit mit 10 Punkten an der Tabellenspitze vor den punktgleichen Tschechen. Der Erste und Zweite einer jeden Gruppe sind für das Endturnier in Österreich und in der Schweiz qualifiziert. Der Vorsprung auf die drittplatzierten Slowaken beträgt vier Punkte.
Keine großen Experimente gegen die Schweiz
Löw kündigte an, dass er das erste Länderspiel des Jahres am 7. Februar in Düsseldorf gegen die Schweiz nur bedingt zu Experimenten im Hinblick auf das folgende EM-Qualifikationsspiel am 24. März in Tschechien nutzen will: "Es ist klar, dass die Spieler, die bisher die Qualifikation bestritten haben, einen Vorsprung haben."
Dennoch sei die Nationalmannschaft "kein geschlossener Kreis", versicherte Löw. Der ganz große Umbruch sei vor der WM 2006 erfolgt, doch Spieler wie Mario Gomez (VfB Stuttgart), Stefan Kießling oder Gonzalo Castro (beide Bayer Leverkusen) "und so weiter" hätten nach wie vor die Chance, "auf den Zug aufzuspringen". Er freue sich zudem über die Entwicklung des Schalkers Christian Pander, ergänzte der Bundestrainer. Pander fällt wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk allerdings vier bis sechs Wochen aus.
Löw macht Ballack Mut
Mut macht Löw seinem Mannschaftskapitän Michael Ballack, der nach seinem Wechsel zum FC Chelsea zunehmend in der öffentlichen Kritik steht. "Wir wissen, was Michael für uns wert ist, und er weiß es auch." Die Berichte aus England ließen ihn unbeeindruckt, sagte der Bundestrainer. Ballack brauche noch Zeit in London, er sei aber dennoch ein "absoluter Leistungsträger" der Nationalmannschaft, "vor, während und nach der WM".