Für neue Wege in der Nachwuchsarbeit scheint Uli Hoeneß offen zu sein. Der Manager vom deutschen Meister Bayern München befürwortet ein Engagement des Hockey-Bundestrainers Bernhard Peters beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). "Das kann nicht einer allein machen. Ich würde Bernhard Peters auch dazunehmen. Die Idee, einen Hockeytrainer einzubinden, fand ich innovativ", sagte der Manager in einem Interview mit dem Bonner Generalanzeiger.
Nach einer über Wochen geführten Personaldebatte hatte sich der DFB Anfang Februar für Ex-Nationalspieler Matthias Sammer und gegen Peters als neuen Sport-Direktor entschieden. Dennoch gab der Verband bekannt, dass man mit Peters weitere Gespräche führen wolle. Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Teammanager Oliver Bierhoff hatten den 45 Jahre alten Hockey-Coach für den neu geschaffenen Posten beim DFB favorisiert.
Mit Blick auf die WM (9. Juni bis 9. Juli) hat Hoeneß nicht allzu hohe Erwartungen und hält es zunächst für realistisch, dass die deutsche Elf die Vorrunde übersteht: "Danach muss alles passen, damit wir, sagen wir mal, ins Halbfinale kommen", so Hoeneß. Als erfolgreich würde der Weltmeister von 1974 die WM für Deutschland einstufen, falls die Klinsmann-Elf die Runde der letzten Vier erreichen könnte. Brasilien traut der 54-Jährige viel zu: "Die kommen sowieso ins Finale."
Neuerliche Kritk an der Arbeit von Klinsmann wollte Hoeneß nicht üben: "Er hat am Anfang sehr viele gute Dinge angeschoben beim DFB. Am Schluss ist er ein wenig von seiner Linie abgekommen. Aber es macht keinen Sinn, jetzt noch rumzunörgeln." In der Torwartfrage grenzte sich der Bayern-Coach jedoch erneut von Klinsmann ab: "Ich hätte diese Frage nur anders gelöst und Oliver nicht bis zum Schluss das Gefühl gegeben: Du bis die Nummer 1. Ich hätte ehrlich gesagt: der Wettstreit ist total offen." Nach Einschätzung von Hoeneß habe Jens Lehmann im Torwart-Duell von Anfang an gute Chancen gehabt. Das "Interesse, Jens Lehmann da reinzubringen, war vom ersten Tag an vorhanden. Das habe ich Jürgen auch gesagt. Ich denke, Jürgen und Jens haben privat eine enge Verbindung", betonte Hoeneß.