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USA ersatzgeschwächt, aber hoch motiviert

USA ersatzgeschwächt, aber hoch motiviert
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Für die USA ist die Partie bei WM-Gastgeber Deutschland am Mittwoch ein willkommener Härtetest, auch wenn US-Coach Bruce Arena auf eine Handvoll Stammspieler verzichten muss.

Das Quartier der Nationalmannschaft der USA in Bochum gleicht einem Hochsicherheitstrakt: Für die deutschen Behörden und die Organisatoren der WM 2006 ist das Gastspiel der Amerikaner ein erster Anlass, um für den Ernstfall im Sommer zu proben. Die amerikanische Mannschaft wird dann aber in Hamburg ihr Quartier beziehen.

Nicht mehr als eine Zwischenstation ist das Länderspiel gegen Deutschland am Mittwoch in Dortmund (20.30 Uhr/live im ZDF) auch für Bruce Arena. Der Nationaltrainer der USA, seit 1998 im Amt und damit dienstältester Coach der 32 WM-Teilnehmer, schickt gegen die "Klinsmänner" seine zweite Wahl aufs Feld. Weil der 22. März kein offizieller Länderspieltermin ist, muss er gleich auf sechs seiner in Europa angestellten Stammspieler verzichten. Dafür wurde neben den Deutschland-Profis Steve Cherundolo (Hannover 96) und Gregg Berhalter (Energie Cottbus) nachträglich auch Benny Feilhaber aus der Regionalliga-Mannschaft des Hamburger SV nominiert.

Bewährte Kräfte fehlen

Arena fehlen so bewährte Kräfte wie Claudio Reyna, einst in der Bundesliga in Leverkusen und Wolfsburg beschäftigt, oder auch die verletzten Landon Donovan und Frankie Hejduk, beide früher ebenfalls in Leverkusen unter Vertrag. Macht nichts, betont der Trainer. Für die jetzt Berufenen sei das Spiel gegen Deutschland eben eine "außergewöhnliche Chance zu beweisen, dass sie für die WM nominiert werden müssen". Er als Coach "könne sich nicht mehr wünschen". Motivation überflüssig.

Dank Arena, der die Nationalmannschaft nach der völlig verkorksten WM in Frankreich (drei Vorrunden-Niederlagen) übernahm und mit ihr im WM-Viertelfinale 2002 nur unglücklich an Deutschland scheiterte (0:1), sind die USA zu einem Dauergast in den "Top Ten" der FIFA-Weltrangliste geworden. Derzeit stehen sie 17 Plätze vor der DFB-Auswahl an Position fünf. Allerdings: Die Gegner sind oft nicht gerade Hochkaräter gewesen.

"2010 werden wir Weltmeister"

Andererseits wächst unter Arenas Pflege langsam aber sicher etwas heran im Land der begrenzten Fußball-Möglichkeiten. "Kaiser" Franz Beckenbauer hat die USA einst als einen "schlafenden Riesen" bezeichnet wegen des großen Potentials an Spielern. Und von Alan I. Rothenberg, ehedem erfolgreicher Cheforganisator der WM 1994 in den USA und Ex-Präsident der "United States Soccer Federation", ist der großspurige Satz überliefert: "2010 werden wir Weltmeister."

Gemach, gemach, sagt Offensiv-Allrounder Donovan, am Mittwoch wegen einer Wadenverletzung nicht einsatzbereit: "Wir sollten nicht abheben." Er betont freilich auch: "Früher oder später muss man mit uns rechnen." Allen Problemen bei der Nachwuchsförderung und in der Profifußball-Liga MLS zum Trotz sagt auch Arena mutig: "Wir machen ständig Fortschritte", und bei der WM 2006 "werden wir besser sein als bei der WM 2002".

Die USA fallen mittlerweile in die Kategorie "unbequem", wie vor drei Wochen Deutschlands WM-Vorrundengegner Polen beim 0:1 in Kaiserslautern feststellen musste. Auch da trat Arena nicht mit der vermeintlich ersten Wahl an, aber: Das Ergebnis stimmte, wieder einmal. "Unsere große Qualität ist, dass wir eine Mannschaft sind. Wir spielen als Einheit, wir haben eine gute Einstellung und sind immer auf unsere Aufgabe fokussiert", sagt Arena. Es sind diese Stärken, die den amerikanischen Spielern auch den Glauben an eine erfolgreiche WM geben, einer "Hammergruppe" in der Vorrunde zum Trotz. Die USA treffen auf Italien, Tschechien und Ghana, aber, behauptet Landon Donovan: "Vom Teamgeist und von der Fitness her sind wir besser als die meisten Mannschaften der Welt. Wenn sie die drei Mannschaften in unserer Gruppe fragen: Die sind nicht sehr glücklich, dass sie gegen uns spielen müssen."

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