Sollte Jürgen Klinsmann als Trainer der deutschen Nationalmannschaft schlussendlich scheitern, stünde schon ein geeigneter Nachfolger bereit: Ottmar Hitzfeld. Bis zum kommenden Juli will der 56-Jährige noch als TV-Experte arbeiten, "danach ist die Nationalmannschaft eine reizvolle Aufgabe", sagte Hitzfeld in Sport Bild: "Ich schließe das nicht aus und bin immer offen für Gespräche." Er hoffe außerdem, "dass ich beim DFB keine Türen zugeschlagen habe". Nach der Euro 2004 hatte der ehemalige Coach von Bayern München erst mit der Völler-Nachfolge geliebäugelt, dann dem Verband abgesagt.
Der Geschäftsführende DFB-Präsident Theo Zwanziger bereitet sich auf alle Eventualitäten vor. "Wir wünschen uns alle den Erfolg von Jürgen Klinsmann, wissen aber nicht, was kommt", sagte er Sport Bild. Zwanziger will bis Ende des Jahres einen Technischen Direktor (Sportdirektor) vorstellen. Dies sei eine Überlegung "im Sinne des Schutzes unserer weiteren Arbeit, damit wir auch in einer Stunde Null eine Lösung im Hause haben, die zumindest übergangsweise tragbar ist." Zwanziger räumt ein, dass sein Handeln "sicher die Lehre aus Portugal ist".
Hitzfeld will kein "Über-Bundestrainer" sein
Hitzfeld will allerdings nicht als eine Art Vorgesetzter des derzeitigen Chefcoaches arbeiten. "Wenn ich etwas mache, dann als Trainer, nicht als Sportdirektor. Das wäre ein Über-Bundestrainer. Sofort wären die Spekulationen da, wenn es nicht gut läuft, das wäre eine Katastrophe für Jürgen Klinsmann." Dessen Arbeit sieht Hitzfeld mit Wohlwollen: "Ich will ihn nicht unter Druck setzen. Ich bin begeistert von Jürgens Arbeit. Es ist bewundernswert, wie er diesen Job macht, und auch die Ergebnisse sind positiv." Über die Zeit nach der WM aber könne man reden: "Da will ich nichts ausschließen."
Klinsmann selbst hält seine Zukunft weiter offen und will sich nur am Abschneiden bei der WM im eigenen Land messen lassen. "Ich glaube, dass ich erfolgsabhängig bleiben muss. Es bringt nichts, wenn ich einen Vertrag bis 2008 oder 2010 habe. Wenn es bei der WM nicht gut läuft, spielt der Vertrag keine Rolle mehr", sagte er dem sid. Es liege nun am DFB, "wie er die Sache plant".