Jürgen Klinsmann hat deutliche Worte an die Trainer der Bundesliga-Klubs und auch an die Fußball-Lehrer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gerichtet. "Kritik ist immer konstruktiv. Allerdings erwarte ich, dass es, je näher die WM rückt, eine noch breitere Unterstützung gibt. Ich habe da viel gelesen. Von verschiedenen Klub-Trainern, sogar von DFB-Trainern. Manches war konstruktiv, manches empfand ich als deplatziert. Aber das muss jeder mit sich ausmachen", sagte der 40 Jahre alte Bundestrainer im Interview des Fachblatts kicker.
Kritik von mehreren Seiten
Der Welt- und Europameister reagierte damit unter anderem auf Kritik von Meister-Coach Felix Magath (Bayern München), aber offenbar auch auf Aussage von DFB-Nachwuchskoordinator Michael Skibbe. Dieser hatte sein Nachwuchskonzept, das von Nationalmannschafts-Teammanager Oliver Bierhoff in Frage gestellt wurde, vehement verteidigt.
Klinsmann äußerte sich auch zum Vorschlag von Magath, ein Verzicht auf DFB-Kapitän Michael Ballack beim Konföderationen-Pokal (15. bis 29. Juni) sei zum Wohl der Nationalmannschaft und nicht nur im Sinne des FC Bayern. Klinsmann: "Da würde ich nicht alles auf die Goldwaage legen. Es freut uns, dass so viele Menschen das Wohl der Nationalelf im Auge haben. Aber Entscheidungen müssen die treffen, die letztendlich auch den Kopf hinhalten. Wir werden unsere Linie nicht verlassen."
Warnung vor "Salami"-Spieltagen
Der Bundestrainer warnt zudem davor, Modelle anderer europäischer Länder bei der TV-Übertragung von den Liga-Spielen auf Deutschland zu übertragen. "Es gab ja schon verschiedene fehlgeschlagene Versuche. Man kann nicht sagen, in England funktioniert es, also muss es bei uns auch gehen. Man muss eine Lösung finden, die für Deutschland maßgeschneidert ist, und aufpassen, den Bogen nicht zu überspannen. Das wird die DFL schaffen", so Klinsmann.