2004 war das Rekordjahr der Länderspiele. Insgesamt bestritten Europas Nationalmannschaften 323 Partien. Dies sind 28 mehr als im WM-Jahr 2002 und 34 mehr als 2003. Die DFB-Elf kam bei der Abrechnung auf 16 Spiele und belegt damit den dritten Platz der Vielspieler-Rangliste.
Die meisten Länderspiele absolvierten die EM-Teilnehmer Niederlande und Litauen (je 17). Wie die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kamen EM-Gewinner Griechenland mit Trainer Otto Rehhagel, EM-Finalist Portugal und Schweden auf 16 Auftritte. Das ergab eine Zusammenstellung der französischen Fachzeitschrift France Football.
Auslandstourneen in Übersee erklären Rekordzahl
Die neue Rekordzahl erklärt sich vor allem aus der Entdeckung des asiatischen Marktes durch die Europäer. Dort werden inzwischen nicht nur einzelne Spiele, sondern gleich ganze Tourneen durchgeführt, wie der DFB das im Dezember mit den Spielen in Japan (3:0), Südkorea (1:3) und Thailand (5:1) auch gemacht hat. Solche "Intensivreisen" treiben die Zahl der Spiele nach oben. Auch im Fußball schreitet die Globalisierung fort.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 55 der 323 Spiele gegen außereuropäische Mannschaften ausgetragen: 7 gegen Afrika, 15 gegen Süd-, Mittel- oder Nordamerika, 3 gegen Ozeanien - und eben Asien (30). Neben den Tourneen (Nordirland auf den karibischen Inseln, der WM-Dritte Türkei in Australien und Südkorea) gab es auch noch die Einladungsturniere, an denen europäische Gäste teilnahmen (Kirin-Cup in Japan, Kings-Cup in Thailand, Turnier von Bahrein).
Außerdem haben die Inselstaaten Malta und Zypern Turniere veranstaltet, um ihre Verbandsarbeit über Fernsehgelder zu finanzieren. Das Problem: Die eingeladenen Mannschaften können oft nur ihre zweite Wahl präsentieren. Weil es sich bei solchen Einladungsturnieren meist nicht um "geschützte" FIFA-Termine handelt, können die Vereine den Stars die Freigabe verweigern. Insofern sind dann auch die sportlichen Ergebnisse zu relativieren.