Mit viel Offensivkraft und zwei Debütanten zum Erfolg: Angesichts der personellen Vorgaben für das erste Länderspiel einer deutschen Nationalmannschaft gegen Japan (heute, 12.10 MEZ/live im ZDF) in Yokohama weicht Jürgen Klinsmann von seiner Lieblingstaktik ab und wird gegen den Asienmeister erstmals unter seiner Regie als Bundestrainer mit einem 4-3-3-System agieren lassen.
Owomoyela und Schulz im Kader
"Nicht das System gibt den Takt vor, sondern die Spieler. Wir verfolgen eine Logik, nach der wir die Spieler immer nach ihren Stärken einsetzen", erläuterte der 40-Jährige, der in den Defensivspezialisten Patrick Owomoyela und Christian Schulz die Neulinge sechs und sieben seiner Ära zu Nationalspielern befördert.
Warum das vom Völler-Nachfolger in den bisherigen vier Spielen seiner Amtszeit bevorzugte 4-4-2-System gegen die Japaner durch eine neue Strategie ersetzt wird, erklärte Klinsmann-Assistent Joachim Löw nach dem ersten und zugleich abschließenden Training vor dem ersten von drei Spielen der Asientournee: "4-4-2 ist unsere Basis. Aber es ist auch wichtig, dass wir mal was anderes ausprobieren und zeigen, dass wir flexibel spielen können, zumal wenn es sich aufgrund der Personalsituation anbietet."
Besetzung der linken Abwehrseite noch offen
Während Löw bestätigte, dass der Bielefelder Owomoyela gute Chancen hat, an der Stätte des verlorenen WM-Finales von 2002 (0:2 gegen Brasilien) erstmals im DFB-Trikot aufzulaufen, hielt er sich über die Besetzung der linken Abwehrseite bedeckt. Immerhin ließ sich Klinsmanns rechte Hand entlocken, dass eine Umstellung von einer Vierer- auf eine Dreierkette nicht geplant sei. Und da der Stuttgarter Philipp Lahm wegen des Europacupeinsatzes der Schwaben erst am Wochenende zum Team stößt und dessen für das erste Match als Ersatzmann vorgesehene Schalker Christian Pander verletzungsbedingt die Reise absagen musste, bleibt nur der Bremer Schulz. "So viele Möglichkeiten haben wir auf dieser Position nicht", gab Löw denn auch zu und fügte schmunzelnd an: "Man kann davon ausgehen, dass der ein oder andere Neuzugang auflaufen wird". Am Donnerstagmorgen wurde der Einsatz beider Neulinge noch einmal bestätigt.
Auch Podolski vor einer Premiere
Eine Premiere feiert heute auch Lukas Podolski vom Zweitligisten 1. FC Köln, der erstmals von Beginn an spielen wird und als dritter Stürmer neben Miroslav Klose und Gerald Asamoah agiert. Im Trainingsspielchen, das von 100 begeisterten Besuchern der deutschen Schulen von Tokio und Yokohama im "International Stadium" verfolgt wurde, hinterließ der bislang fünfmal eingewechselte 19-Jährige neben den beiden etablierten Angreifern einen starken Eindruck.