Laut Informationen der Münchner Abendzeitung werden sich Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstag in München zu einem "Krisengipfel" wegen des Torwartstreits in der Nationalmannschaft treffen. "Wir haben vereinbart, dass Jürgen Klinsmann und Oliver Bierhoff am kommenden Donnerstag zu uns nach München kommen. Die Nationalmannschaft soll sich in Ruhe auf das Länderspiel vorbereiten", sagte Rummenigge der AZ (Samstagsausgabe). Am Tag vor dem Treffen (17. November, 20.40 Uhr MESZ/live in der ARD) spielt die deutsche Mannschaft in Leipzig gegen das von Winfried Schäfer trainierte Kamerun.
Rummenigge will Klinsmann "sensibilisieren"
"Ich will Klinsmann sensibilisieren. Gerade Torhüter, die ja fast Einzelsportler sind, brauchen das Vertrauen des Trainers. So wie es Oliver Kahn bei Felix Magath hat", erklärte Rummenigge. "Klinsmann schürt jetzt einen Zweikampf und ich habe Angst davor, dass die Situation eskaliert. Und zwar so wie bei der WM 1986 in Mexiko mit Toni Schumacher und Uli Stein. Ich will nicht, dass am Ende alle als Verlierer auf der Straße stehen. Die Gefahr ist doch auch, dass sich in der Mannschaft Koalitionen bilden - pro Kahn, pro Lehmann. Wenn es so weiter geht, gibt es bis zum WM-Eröffnungsspiel keine Ruhe. Und das darf nicht sein."
In der AZ kritisierte Winfried Schäfer Bundestrainer Jürgen Klinsmann und schlug sich auf die Seite von Oliver Kahn: "Der entfachte Konkurrenzkampf um die Nummer eins ist eine unnütze Veranstaltung. Das sollte man intern regeln." Schäfer, beim Karlsruher SC einst Kahns Entdecker, glaubt, dass Klinsmann mit der Torwart-Rotation Kahn entscheidend geschwächt habe und seine Stellung in der Mannschaft gefährde.