Jens Lehmann und Sepp Maier dürften auf absehbare Zeit nicht die dicksten Freunde werden. Mit neuerlicher Kritik, diesmal an der "Nummer 1b" der deutschen Nationalmannschaft hat der Bundes-Torwarttrainer für reichlich Gesprächstoff auf der Reise in den Iran gesorgt. "Da kann sich Lehmann aufhängen - Oliver Kahn ist der Bessere", sagte der Weltmeister von 1974 der Bild-Zeitung zum Duell der Torhüter um den Stammplatz in der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Er sage seine Meinung nicht, "weil ich seit elf Jahren mit Olli bei Bayern zusammenarbeite, sondern weil ich es so sehe."
Maier reagierte auf Aussagen Lehmanns, der sich als Nummer eins bei der WM 2006 in Deutschland sieht und den "BTT" zugleich als Lobbyisten seines Konkurrenten Kahn bezeichnete. "Dass ich Quatsch reden soll, lässt mich kalt. Lehmann soll erst mal erreichen, was ich erreicht habe. Da kann er noch 100 Jahre spielen - er wird es nie schaffen", sagte der Ex-Nationalspieler, der zugleich behauptete: "Zu Jens Lehmann habe ich ein gutes Verhältnis."
Maier wandelt auf schmalem Grat
Mit seinen Äußerungen könnte Maier seine Position bei der Nationalmannschaft ernsthaft gefährdet haben. Vor dem Länderspiel in Österreich (3:1) hatte er bereits Kritik am von Bundestrainer Jürgen Klinsmann vorgesehenen Rotationsprinzip bei den Torhütern geübt. Von Klinsmann war er daraufhin zurechtgewiesen worden. "Das wird in Zukunft nicht mehr passieren. Der Torwart-Trainer muss Neutralität bewahren", hatte dazu Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff erklärt.