Jetzt steht Oliver Kahn sogar schon bei seinem eigenen Torwarttrainer in der Kritik. DFB-Coach Sepp Maier reagierte mit völligem Unverständnis auf Kahns neuerlichen Ausraster, der sich am Samstag gegen Bremens Miroslav Klose gerichtet hatte. "Das war doch ein Schmarrn, was er mit Klose gemacht hat. So etwas soll er ja nicht einreißen lassen. Aber das weiß er hoffentlich selber", sagte Maier der Münchner AZ und kündigte ein Gespräch mit Kahn an.
Das ganze Spiel hätte noch kippen können, "wenn die Bremer einen indirekten Freistoß bekommen - und das wegen so einem Mist", führte der Bundestorwarttrainer weiter aus. Da müsse sich der 35-Jährige "besser zusammenreißen".
Rüffel von Hoeneß
Zuvor hatte bereits Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß die Aktion des Nationalkeepers gegen seinen DFB-Kollegen beim 2:1 des Rekordmeisters bei Werder Bremen gerüffelt. Kahn habe den Erfolg der ganzen Mannschaft aufs Spiel gesetzt. "Was Olli getan hat, war nicht okay. Wir haben Olli deutlich gesagt, dass er mit solchen Aktionen seinen Ruf gefährdet", erklärte Hoeneß im bayerischen Fernsehen. Eine Strafe gegen Kahn, der gleichzeitig Rückendeckung von Bundestrainer Jürgen Klinsmann erhalten hatte, wird es dennoch nicht geben.
Kahn, der am Mittwoch beim FC Bayern nach drei freien Tagen wieder das Training aufgenommen hat, wird beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft am Samstag (18.00 Uhr MESZ/live im ZDF) in Teheran gegen den Iran nicht im Tor stehen. Der Münchner erhält wie bereits seit längerem vereinbart eine Pause und wird von seinem Konkurrenten Jens Lehmann vertreten.
Lehmann sagt "King" Kahn den Kampf an
Der England-Legionär von Arsenal London hatte in den vergangenen Tagen mit seiner Behauptung, bei der WM 2006 die Nummer eins im deutschen Tor zu sein, erneut Öl ins Feuer gegossen. "BTT" Maier ist jedoch skeptisch: "Das kann er ja sagen, wenn er möchte. Aber ob er einen Oliver Kahn bis dahin wirklich verdrängen kann, das steht in den Sternen."