Bereits in seinem zweiten Spiel in der deutschen Nationalmannschaft kommt auf den Bremer Frank Fahrenhorst eine echte Bewährungsprobe zu. Das "Greenhorn" soll am Mittwoch beim Saison-Highlight im Duell zwischen dem Vizeweltmeister und Weltmeister Brasilien in Berlin (20.45 Uhr/live im ZDF) Tore von Ronaldo verhindern. Der 26 Jahre alte Abwehrspieler soll als zentrales Mitglied der Viererabwehrkette maßgeblich für die Bewachung des Top-Stürmers zuständig sein.
"Ein echter Kracher"
"Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung", erklärt der Abwehrspieler von Werder Bremen und gibt sich vor dem Duell mit dem Ausnahmestürmer von Real Madrid nach außen relativ locker. "Ein bisschen Nervosität ist natürlich schon vorhanden", gibt der frühere Bremer dann aber doch zu. Schließlich ist der Weltfußballer von 2002 ein anderes Kaliber als seiner bisherigen Gegenspieler.
"Ich habe schon mal gegen Michael Laudrup gespielt. Aber mit Ronaldo kommt jetzt ein echter Kracher auf mich zu. Ich freue mich auf diese Aufgabe", sagt der torgefährliche Abwehrspieler, der am 18. August in Wien beim 3:1 in Österreich sein Debüt in der DFB-Auswahl gefeiert hatte und somit als erster Neuling in der Ära von Bundestrainer Jürgen Klinsmann in die Annalen eingegangen war.
Torgefährlicher Verteidiger
"Vor drei Wochen war das natürlich alles Neuland für mich. Da musste ich mich erst an alles gewöhnen. Diesmal ist es ganz anders", berichtet der Kopfballspezialist, der in der vergangenen Saison im Bochumer Trikot mit sieben Treffern einen Ligarekord für einen Abwehrspieler aufgestellt hatte.
Gegen die brasilianischen Ballzauberer wird Fahrenhorst aller Wahrscheinlichkeit nach in der Innenverteidigung mit seinem Bremer Vereinskollegen und Routinier Frank Baumann agieren, auf den Außenbahnen spielen in Philipp Lahm (10 Länderspielen) und Andreas Hinkel (8) ebenfalls zwei im DFB-Dress noch recht unerfahrene Akteure. "Das ist kein Problem, die Jungs sollen sich auf ihre eigenen Stärken besinnen und nicht zu sehr an den Gegner denken. Wichtig ist alleine, dass sie hinsichtlich der WM 2006 weiter Erfahrung sammeln und sich verbessern können", sagt Klinsmann.
Sein Assistent Joachim Löw räumt ein, dass man gerade dem Abwehrverbund aber einige Hinweise zu den individuellen Stärken der brasilianischen Angreifer geben werde. "Wir haben schon darüber gesprochen. Wir sollen frühzeitig drauf gehen, und dahinter soll für den Notfall noch einer absichern", verriet Fahrenhorst das Rezept.
"WM 2006 noch weit weg"
Zunächst einmal will der Computerfreak am Mittwochabend diese Aufgabe gegen Ronaldo lösen, ehe er an weitere Ziele denkt: "Die WM 2006 ist für mich noch ziemlich weit weg. Ich weiß, wie schnell es im Fußball gehen kann. Aber natürlich beschäftigt man sich damit. Dennoch möchte ich lieber einen Schritt nach dem anderen tun."