Der Aufruhr, den Jens Lehmann mit seinen jüngsten Attacken gegen Oliver Kahn verursacht hatte, ist der deutschen Nummer zwei mittlerweile peinlich: "Ich muss zugeben, dass man hineininterpretieren kann, ich wolle mich moralisch über Kahn erheben. Insofern war es sicherlich leichtfertig. Dafür muss ich mich entschuldigen", sagte der Schlussmann vom englischen Vize-Meister Arsenal London der Bild-Zeitung, schränkte aber ein: "Allerdings hätte ich auch von Kahn eine Entschuldigung erwartet, nachdem er mir kürzlich ungerechtfertigt "Kindergarten-Aussagen" unterstellt hatte.
Lehmanns Aussagen ("Ich habe keine 24-jährige Freundin. Ich habe ein anderes Leben") hatten den 2:1-Sieg der Nationalmannschaft in Kroatien überschattet. Unter anderem Franz Beckenbauer und Bundestorwarttrainer Sepp Maier forderten Konsequenzen für die Nummer zwei im deutschen Tor, DFB-Teamchef Rudi Völler kündigte ein Gespräch mit Lehmann in London an.
"Ich will mit nach Portugal!"
Der 34-Jährige hofft, dass sich die Wogen schnell glätten werden: "Ich habe drei große Turniere an Kahns Seite bestritten. Nie gab es einen Vorfall zwischen uns. Das wird so bleiben, denn alles lässt sich regeln. Ich will auch mit nach Portugal - wenn man mich lässt."
Er habe sich absolut nicht in Kahns Privatleben einmischen wollen, sagte Lehmann: "Eine Freundin zu nehmen, Ehe kaputt - davor ist letztlich keiner sicher. Auch die Familie Lehmann nicht." Unter sportlichen Gesichtspunkten findet es der ehemaliger Schalker und Dortmunder allerdings "nach wie vor gerechtfertigt, dass ich Ansprüche gestellt habe".