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Altmeister fordern Lehmanns Rauswurf

Altmeister fordern Lehmanns Rauswurf
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Franz Beckenbauer und Sepp Maier melden sich nach den Giftpfeilen von Jens Lehmann in Richtung Oliver Kahn nach dem Länderspiel in Kroatien zu Wort. Die "Altmeister" fordern Konsequenzen für die Deutsche Nummer zwei.

Nach dem Länderspiel in Kroatien am Mittwoch (2:1) hat der deutsche Ersatzkeeper Jens Lehmann die unumstrittene Nummer eins, Oliver Kahn, erneut verbal attackiert. Jetzt melden sich zwei Weltmeister von 1974 zu Wort. Franz Beckenbauer und Sepp Maier fordern Konsequenzen für die verbalen Aussetzer. "Was hat Lehmann bloß geritten? Lehmanns Aussage ist frech, unkollegial und ohne Stil", befand Beckenbauer in der Bild-Zeitung: "Rudi Völler muss sich ernsthaft überlegen, Konsequenzen zu ziehen. Sonst besteht in den Wochen der Vorbereitung und der EM ständig Explosionsgefahr. Einen solchen Brandherd muss man löschen, bevor er sich zu einem Flächenbrand entwickelt." Jens Lehmann droht nun der Rauswurf aus der Nationalelf.

Maier gibt Kahn Rückendeckung

Auch Maier gab Stammtorwart Kahn volle Rückendeckung. "Der Lehmann muss sich damit abfinden, dass er die Nummer zwei ist. In jedem anderen Land wäre er die Nummer eins. Er verschießt dauernd Giftpfeile, das geht nicht. Wenn er das nicht einsieht, muss er daheim bleiben", sagte der Weltmeister-Torwart von 1974, der bekanntlich auch bei Bayern München eng mit Kahn zusammenarbeitet, der Münchner Abendzeitung: "Er wäre ja nicht der erste Torhüter, der aus der Nationalelf fliegt."

In der Tat: Bei der WM-Endrunde 1986 in Mexiko flog Ersatz-Torwart Uli Stein vorzeitig nach nach Hause, nachdem er aus Enttäuschung über sein Dasein im Schatten von Toni Schumacher den damaligen Teamchef Beckenbauer als "Suppen-Kasper" und die Mannschaft als "Gurken-Truppe" bezeichnet hatte. "Ich vermute, er legte es darauf an: Entweder werde ich die Nummer 1, oder ich nehme den nächsten Flieger heim. So erlebte er die WM daheim...", erinnert sich Beckenbauer heute - und fügt hinzu: "Wahrscheinlich hat auch Jens Lehmann wenig Lust, die EM in Portugal auf der Bank zu verbringen."

Stein zeigt Verständnis

Kein Wunder also, dass Lehmann nun ausgerechnet Unterstützung von Stein erhält. "Ich kann Lehmann gut verstehen. Er bringt gute Leistungen bei Arsenal. Und er ist in einem Alter, in dem man nicht mehr warten kann. Lehmann hätte längst eine Chance verdient", erklärte der ehemalige Torwart des Hamburger SV. Schumacher macht sich dagegen für Völlers Stammtorwart stark: "Kahn ist zu Recht die Nummer eins, hat sich in der Nationalelf kaum Fehler erlaubt."

Völler will zunächst einmal ein Vier-Augen-Gespräch in London abwarten und sich dabei vor allem die Angriffe Lehmanns auf das Privatleben seines Konkurrenten ("Ich habe keine 24-jährige Freundin. Ich habe ein anderes Leben") erklären lassen. Beckenbauer brachte derweil schon einmal ein paar Namen als Lehmann-Nachfolger ins Spiel: "Die Entscheidung liegt bei Rudi. Nur um eines müssen wir uns in Deutschland keine Sorgen machen: In Rost, Butt und Hildebrand haben wir genug gute Torhüter, die liebend gern auch als Ersatz zur EM fahren würden."

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