Fredi Bobic feiert am Samstag im EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland im Hampden Park (16.00 Uhr MESZ/live in der ARD) ein ganz besonderes "Mini-Jubiläum". "Für mich schließt sich am Samstag der Kreis. Berti Vogts hat mir als ganz jungen Spieler zu meinem Länderspieldebüt verholfen, nun bestreite ich ausgerechnet mein 25. Länderspiel gegen Berti und seine Schotten", erklärte der künftige Berliner, der gemeinsam mit dem Lauterer Miroslav Klose den deutschen Angriff bilden wird.
Dass der 31-Jährige, ältester Feldspieler im deutschen Aufgebot für die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Schottland und die Färöer-Inseln, nicht viel mehr Länderspiele auf dem Buckel hat, lässt ihn äußerlich kalt. "Es könnten immer mehr Länderspiele sein. Aber ich denke an die Zukunft und nicht an die Vergangenheit", sagte der Noch-Hannoveraner.
Debüt gegen Ungarn
Nach seinem Länderspieldebüt unter dem damaligen Bundestrainer Berti Vogts nach nur acht Bundesligaeinsätzen für den VfB Suttgart am 12. Oktober 1994 in Budapest gegen Ungarn (0:0) folgten gerade mal 18 weitere Einsätze im DFB-Dress, ehe er am 22. Februar 1998 beim 3:0 in Riad gegen Saudi-Arabien sein vorerst letztes Länderspiel bestritt. Nach einer Berg- und Talfahrt in der Bundesliga bei Borussia Dortmund und einem halbjährigen Aufenthalt als Leiharbeiter in der englischen Premier League bei den Bolton Wanderers schoss sich der Europameister von 1996 erst wieder durch seine am Ende die Klasse erhaltenden Treffer für Hannover 96 in die Nationalelf zurück. "Er hat ungewöhnliche Fähigkeiten, ist irgendwie noch ein Torjäger alter Schule. Es ist ein Glück für uns, dass Fredi in Hannover wieder zu seiner alten Form gefunden hat", urteilte DFB-Teamchef Rudi Völler über den Rückkehrer, der sein Comeback im DFB-Dress am 20. November vergangenen Jahres bei der 1:3-Niederlage gegen die Niederlande in Gelsenkirchen mit seinem dritten Länderspieltreffer gekrönt hatte. Am vergangenen Sonntag ließt er beim 4:1 im Test gegen Kanada Treffer Nummer fünf folgen.
"Natürlich wäre es schön, auch gegen Schottland zu treffen. Wichtig ist aber der Erfolg der Mannschaft und dafür werde ich mich reinschmeißen und mir auch blaue Flecken holen", sagte Bobic, der sich seiner persönlichen Verantwortung in diesem Spiel bewusst ist: "Gegen die kopfballstarken Schotten müssen wir Stürmer natürlich auch in der Defensive aushelfen, vor allem bei Standardsituationen. Ich weiß aber aus meiner Erfahrung in der Premier Leauge, wie ich mich da verhalten muss. Erst die Schulter, dann den Ellenbogen einsetzen und dann erst den Kopf. Anders geht es nicht und zum Glück wird es hier auch nicht gepfiffen."