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Ballack will Geschichte schreiben

FA Cup: Ballack will Geschichte schreiben
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Michael Ballack will sich mit einem Sieg im FA-Cup-Finale zusätzlichen Rückenwind für die anstehende WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) verschaffen.

Während seine Nationalmannschafts-Kollegen seit Freitag im Regenerations-Trainingslager auf Sizilien sind, greift "Capitano" Ballack mit dem frischgebackenen englischen Meister FC Chelsea im 129. FA-Cup-Finale gegen den FC Portsmouth heute in Wembley (16.00 Uhr MESZ/live bei Sport1) nach seinem zweiten Saison-Titel.

"Das wäre ein sensationeller Erfolg. Es ist immer ein besonderes Gefühl, einen Titel zu holen. Wir haben die ganze Saison dafür trainiert, am Ende den FA Cup zu gewinnen", sagte Ballack. Vom möglichen ersten Double der "Blues" in der Vereinsgeschichte verspricht sich der 33-Jährige auch mit Blick auf die WM einiges: "Vielleicht kommen die Bayern-Spieler als Champions-League-Sieger, die Bremer als Pokalsieger und ich als Double-Gewinner. Das kann dann durchaus einen Schub für das Turnier geben."

Ballack selbst will mit einer guten Leistung im Pokal-Finale weitere Pluspunkte für eine Vertragsverlängerung bei Chelsea sammeln. Klubbesitzer Roman Abramowitsch hatte die Gespräche mit Ballack sowie mit Deco und Joe Cole auf die Zeit nach dem Pokalendspiel vertagt. Eine Verlängerung des am Saisonende auslaufenden Kontrakts um ein Jahr bis 2011 hatte Ballack abgelehnt. Der Mittelfeldspieler pokert um einen Vertrag bis 2011 plus Option auf ein weiteres Jahr. Für Ballack ("Wir können Geschichte schreiben") hat das Finale des ältesten Fußball-Wettbewerbs der Welt gegen Premier-League-Absteiger Portsmouth mit Kevin Boateng einen besonderen Reiz. Zwar durfte der Ex-Münchner den Pokal 2009 nach dem 2:1 gegen den FC Everton in seinen Händen halten. Allerdings bekam er damals als Einwechselspieler nur einen knapp halbstündigen Eindruck vom legendären Wembley-Gefühl.

Diesmal soll der deutsche Nationalmannschafts-Kapitän von Beginn an spielen. Ballack: "Besonders die englischen Spieler in unserem Team sind wieder ganz enthusiastisch. Wobei es uns ausländischen Spielern nicht anders geht."

Chelsea setzt beim Showdown gegen "Pompey" auf seinen "100-Tore-Sturm", der den Gewinn der Meisterschaft am vergangenen Wochenende (8:0 gegen Wigan Athletic) unter Dach und Fach gebracht hatte. Entwarnung konnte Kapitän John Terry geben. Der englische Nationalverteidiger ist trotz einer Fuß-Prellung einsatzbereit, nachdem zu Wochenbeginn sogar seine WM-Teilnahme gefährdet schien. Die "Blues" gehen als haushoher Favorit ins Finale. Dennoch warnt Teammanager Carlo Ancelotti vor Übermut: "Wir sollten Respekt vor Portsmouth haben. Nur wenn wir kämpfen, können wir gewinnen", sagte der Italiener, der sein Team nach der Meistersause erst wieder am Dienstag zum Training gebeten hatte. Ballack durfte sogar am Montag zum Abschiedsspiel von Ex-Nationalspieler Bernd Schneider nach Leverkusen zu reisen. "Es ist nicht normal, dass ein Trainer so viel Fingerspitzengefühl hat", sagte Ballack und lobte seinen Coach Ancelotti.

Portsmouth will mit dem Titelgewinn eine verkorkste Saison noch halbwegs retten. Der insolvente zweimalige englische Meister war im Zuge seiner Finanzkrise zu einem Neun-Punkte-Abzug verurteilt worden und stieg ab. "Im Fußball geht es auch manchmal um Märchen und unglaubliche Geschichten. Vielleicht gelingt uns so etwas im Finale gegen Chelsea", sagte Portsmouth-Coach Avram Grant.

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