Im entscheidenden Spiel gegen die Auswahl Südbadens gewannen die FVN-Frauen durch einen Treffer der Duisburgerin Vanessa Martini mit 1:0 und bewiesen einmal mehr, wie gut der Frauen-Fußball - besonders im Fußball-Westen - aufgestellt ist. Auf den Plätzen zwei und drei der Abschlusstabelle landeten die Teams aus Sachsen und Hessen.
Der niederrheinische Verband hatte den seit 1981 ausgespielten Frauen-Länderpokal von 2004 bis 2006 dreimal in Folge gewonnen (damals noch unter Leitung der heute die Bundesliga-Frauen des FCR 2001 Duisburg trainierenden Martina Voss). Nun wollte die FVN-Auswahl den begehrten Pokal, nachdem dieser im Vorjahr nach Württemberg gegangen war, wieder nach Hause holen.
Bei dem fünftägigen Turnier waren die Auswahlteams aller 21 Landesverbände des DFB sowie die U16-Nationalmannschaft, die das 22-er-Feld komplettierte, am Start. Die FVN-Mannschaft, die inzwischen von der neuen Verbandssportlehrerin Wiltrud Melbaum-Stähler trainiert wird, nutzte ihren Heimvorteil konsequent, schoss mit zehn Treffern die meisten Tore aller 22 Teams und kassierte nur ein Gegentor.
"Die Motivation meiner Mannschaft war enorm hoch, und wir haben durch tollen Zusammenhalt und große mannschaftliche Geschlossenheit überzeugt", wusste FVN-Verbandssportlehrerin Melbaum-Stähler, die bei ihrem zweiten Turnier ihren ersten Titel mit einer Verbandsauswahl seit ihrem Antritt in Wedau vor rund einem halben Jahr gewann.
Entsprechend ausgelassen jubelten die Schützlinge der FVN-Trainerin, von denen ein Dutzend Spielerinnen in der zweiten Mannschaft des FCR 2001 Duisburg in der zweiten Bundesliga die Fußballschuhe schnüren, als der Pokalsiegersekt floss und DFB-Trainerin Maren Meinert die Goldmedaillen und den Länderpokal überreichte.
Ihr einziges Gegentor kassierten die Siegerinnen vom Niederrhein ausgerechnet beim knappen 2:1-Sieg im "Klassiker" gegen die Westfalen-Auswahl. Dabei hatte sich die Mannschaft des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW) diesmal gar nicht so stark präsentiert, wie man es von FLVW-Teams bei Länderpokalturnieren gewohnt ist.
Einem holprigen 1:0-Sieg durch einen Treffer der Wattenscheiderin Sara Doorsoun gegen den Mittelrhein folgten ein weiterer 1:0-Erfolg gegen Thüringen und zwei 1:2-Niederlagen (gegen den Niederrhein und gegen das Team aus dem Rheinland). Am Ende stand für die von Verbandstrainer Helmut Horsch betreute Westfalenauswahl Platz zehn (punkt- und torgleich mit der Auswahl Württembergs) zu Buche. "Wir haben einfach nicht zu unserem Kombinationsspiel gefunden und sind deutlich unter unseren Möglichkeiten geblieben", bilanzierte Trainer Horsch.
Neben dem Kampf um den begehrten Länderpokal standen wie bei allen Turnieren dieser Art die Sichtung durch die Trainerinnen und Trainer des DFB im Mittelpunkt. Schließlich gilt es, für die im Herbst in Weißrussland stattfindende U19-Europameisterschaft (und zunächst für die in zwei Wochen beginnenden Qualifikationsspiele gegen Russland, die Slowakei und Irland) eine schlagkräftige Nationalmannschaft auf die Beine zu stellen.
Und da feierten die Spielerinnen aus Westfalen und vom Niederrhein weitere individuelle Erfolge: Das Sichterteam um Silvia Neid, Maren Meinert und Bettina Wiegmann nominierte gleich mehrere Kickerinnen aus dem Revier für den U19-Kader sowie die folgenden Sichtungslehrgänge der verschiedenen Jahrgänge.
U20 Niederrhein Spiele:
Niederrhein - Südwest 4:0 (2:0) Tore: Eyline Lupprich (2), Isabell Linden, Irina London. Niederrhein - Niedersachsen 3:0 (1:0) Tore: Ana-Cristina Oliveira-Leite (2) und Irini Joannidou. Niederrhein - Westfalen 2:1 (1:0), Tore: Eunice Beckmann, Vanessa Martini. Niederrhein - Südbaden 1:0 (0:0) Tor: Vanessa Martini.
Kader: Anke Preuß, Vanessa Martini, Irina London, Nadja Pfeiffer, Yvonne Zielinski, Ana-Cristina Oliveira-Leite, Irini Joannidou, Eunice Beckmann, Ilka Pedersen, Eyline Lupprich, Marith Prießen, Leonie Zellmann (alle FCR 2001 Duisburg), Francesca Weber, Isabell Linden (beide SG Essen-Schönebeck), Anke Imdahl (Borussia Mönchengladbach), Jil Strüngmann (GSV Moers).
U20 Westfalen: Spiele: Westfalen - Mittelrhein 1:0 (1:0), Tor: Sara Doorsoun. Westfalen - Thüringen 1:0 (0:0), Tor: Maren Wallenhorst. Westfalen - Niederrhein 1:2 (0:1), Tor: Sara Doorsoun. Westfalen - Rheinland 1:2 (1:2), Tor: Maren Wallenhorst.
Kader: Sonja Speckmann, Marie Pollmann (beide Herforder SV), Janine Ganser, Julia Debitzki, Lena Wermelt, Sarah Schröder, Laura Hoffmann, Sara Doorsoun, Carolin Dej, Klara Muhl (alle SG Wattenscheid 09), Angelika Widowski, Maren Wallenhorst, Kristina Gessat (alle FC Gütersloh 2000), Laura Kill (SV Dreis-Tiefenbach), Magdalena Richter (DJK Eintracht Coesfeld), Anna Schiller (TuS Lipperode).