"Wir haben ein super Spiel abgeliefert", rieb sich Agolli nach dem Schlusspfiff die Hände, "das war eine tolle Moral, die meine Auswahl gezeigt hat."
Die aktuellen 36 Punkte halfen dem Team aus "Mainhattan" zwar, Schönebecks Reviernachbar FCR Duisburg auf Rang vier der Rangliste zu verdrängen, vorne liegen aber Potsdam (39) und Bayern München (39). Duisburg und der FC Bayern haben außerdem noch eine Begegnung weniger ausgetragen.
"Unglaublich", bilanzierte Agolli angetan: "Wir haben jetzt in Frankfurt den Zähler entführt, vorher auch in Duisburg gewonnen und den Bayern einen Punkt abgenommen." So was nennt man in der Meisterschaft das Zünglein an der Waage.

Sah ein "super Spiel" seiner Truppe: SGS-Coach Ralf Agolli (Foto: mmb).
Schönebeck war sogar auf der Siegerstraße, Stürmerin Caroline Hamann brachte die Gäste mit 1:0 in Führung (70.), nach dem Petra Wimbersky für den 1.FFC einen Foulelfmeter nicht verwandeln konnte. "Wir hatten bereits vor der Pause die Möglichkeiten, sogar 2:0 in Front zu gehen, Melanie Hoffmann hatte ein Riesending." Das sie nicht verwertete.
Frankfurts Coach Günter Wegmann wechselte Joker Sarah Schatton für Abwehrakteurin Anna Marciak ein - die traf zum Ausgleich (77.). Sandra Smisek schien das übliche Schönebecker Drehbuch zu schreiben, als sie Frankfurt kurz vor Schluss (84.) in Front brachte. Allerdings kam die SGS noch einmal zurück, Sandra Deilmann (90.) egalisierte.
"Da hat sich meine Mannschaft gezeigt, bewiesen, dass man sie nie abschreiben sollte", applaudierte Agolli. Sein Fazit: "Schon komisch manchmal, dass wir gegen die Spitzenteams oft genug bestehen, sie sogar schlagen, dann aber gegen vermeintlich schwächere Teams nicht das abrufen können, was wir eigentlich drauf haben."
In der letzten Woche verpflichte Frankfurt U19-Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan, eines der größten Talente im Frauenfußball, mit der die SGS auch am Verhandlungstisch saß. Die Gespräche scheiterten jedoch daran, dass Essen die finanziellen Forderungen der Saarbrückerin nicht erfüllen konnte und wollte. Hier zeigte sich, dass die SGS im Konzert der "Großen" nicht mithalten kann, das 2:2 steht dagegen auf einem anderen Blatt. Frankfurts Manager Siegfried Dietrich äußerte vor dem Anpfiff "sicher" zu sein, "dass unser Team drei weitere Punkte erkämpft." Da lag er falsch.