Heute (17.00 Uhr/live bei Eurosport) kann die Mannschaft im Halbfinal-Hinspiel bei Olympique Lyon den nächsten Schritt in Richtung Titeltraum machen.
Allerdings wartet in Frankreich ein harter Brocken auf die Duisburgerinnen. "Ich sehe dem Spiel mit großer Freude entgegen. Wir stehen vor der großen Herausforderung, in Lyon auf die momentan beste Mannschaft Europas zu treffen, gegen die wir uns beweisen wollen", meinte FCR-Trainerin Martina Voss, stellt aber klar: "Aufgrund des überdurchschnittlichen Kaders und der Erfahrung sehe ich Lyon in der Favoritenrolle." Der Bundesliga-Tabellenführer, der mit der Zielvorgabe von einem Titel in die Saison gestartet ist, liegt noch in allen drei großen Wettbewerben im Rennen. Beim Europapokal-Debüt gleich in die Vorschlussrunde eingezogen zu sein und dabei den dreimaligen Europapokalsieger 1. FFC Frankfurt im Viertelfinale mit 3:1 und 2: 0 aus dem Wettbewerb geschossen zu haben, wird bereits als größter Erfolg der Vereinsgeschichte seit dem Gewinn des Meistertitels 2000 gefeiert.

Foto: mmb
Doch vor der Reise nach Frankreich musste der FCR einen Dämpfer hinnehmen. Doch die 0:3-Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den Meisterschaftskonkurrenten Turbine Potsdam hat das Team laut Voss analysiert: "Es gab eine Menge Selbstkritik bei den Spielerinnen und den Willen, aus den Fehlern zu lernen. Wir wissen um unsere Chance und werden an diese Aufgabe mit großer Leidenschaft herangehen." Die Ex-Nationalspielerin kann außerdem personell fast aus dem Vollen schöpfen. Einzig die Langzeitverletzte Simone Laudehr (Schulter-OP) fehlt weiterhin. Ziel der Duisburgerinnen im Stade de Gerland von Lyon ist es, den Grundstein für das Rückspiel vor eigenem Publikum in Duisburg (5. April, 14.00 Uhr) zu legen. Voss: "Wir wollen ein gutes Ergebnis - möglichst ohne Gegentreffer."

Simone Laudehr (Foto: mmb).
Die Trainerin warnt daher vor den Offensiv-Qualitäten der Französinnen, die unter anderem die schwedische Top-Stürmerin Lotta Schelin und im Mittelfeld die erfahrene Norwegerin Ingvild Stensland in ihren Reihen haben. Der französische Meister dominiert die Liga und weist nach 16 Spielen ohne Niederlage eine Bilanz von 78:8 Toren auf. Doch darin kann Voss sogar einen möglichen Vorteil entdecken: "Sie sind in der Meisterschaft lange nicht gefordert worden. Wir dagegen müssen uns jede Woche auf starke Gegner einstellen."
Davon abgesehen stellt auch ihr Team die beste Offensive der Liga (58:16) und kann auf Torschützenkönigin Inka Grings (21 Bundesliga-Tore, sieben Treffer im UEFA-Cup) bauen. Außerdem störten Querelen die Vorbereitung von Olympique. In Camille Abily und Sonia Bompastor wollen zwei Nationalspielerinnen den Klub mitten in der Saison und auf Kosten eines Rechtsstreits verlassen, um ab Sonntag am Spielbetrieb der neuen US-Liga WPS teilzunehmen.