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Umfrage: Das Frauen-Pokalfinale nimmt Abschied von Berlin
Tradition oder Anhängsel?

Umfrage: Das Frauen-Pokalfinale nimmt Abschied von Berlin
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Eigentlich sollte die Nachricht wohl noch nicht an die Öffentlichkeit gelangen, doch Hannelore Ratzeburg, Vizepräsidentin des Deutschen-Fußball-Bundes verkündete in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“, dass der Umzug des Pokal-Finales der Frauen ab 2010 beschlossene Sache sei.

In der Vergangenheit war bereits des Öfteren über eine mögliche Ausgliederung diskutiert worden, jetzt muss ein neuer Austragungsort gefunden werden. RevierSport fragte im Pott nach, wie die Nachricht ankommt und ob Berlin in Zukunft vermisst wird.

Dieter Oster (Sportvorstand FCR Duisburg): „Jetzt warten wir erst einmal die DFB-Tagung Anfang Februar ab, denn noch haben wir als Verein keine offizielle Mitteilung bekommen. Deshalb ist es ja auch noch gar nicht klar, wie die Ausschreibung aussieht. Mit dem Gedanken muss man sich aber sicher erstmal anfreunden, denn der ’Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin’-Schlachtruf ist legendär. Ich bin schon bei einem Pokalfinale in die Hauptstadt gefahren und muss sagen, dass es ein einmaliges Erlebnis im Olympiastadion ist, eine kaum vergleichbare Atmosphäre. Wenn es ein Austragunsort im Revier wird, dann sollten sich die Städte zusammen setzen und sich gemeinsam für den Standort XY stark machen.“ Annike Krahn (Spielerin FCR Duisburg): „Ich finde diese Entscheidung tendenziell gut, weil der Frauenfußball in meinen Augen so aufgewertet wird. Berlin hat sicherlich eine große Tradition, aber das Frauenspiel musste ja schon immer um einige Stunden vorgezogen werden, damit die Herren im Anschluss noch in den Zeitplan passen. Ich habe schon im Finale gestanden und es war schön, aber dennoch ein Anhängsel an den Männerfußball. Die Zuschauer kamen ja zum Großteil nur für das Männerspiel. In welcher Stadt das Finale in Zukunft stattfindet müssen andere entscheiden. Ich denke, die Neutralität sollte gewahrt bleiben, dennoch sollte in der Nähe Frauenfußball auf hohem Niveau geboten werden. Jetzt aber will ich mit dem FCR erst einmal noch nach Berlin.“

Bundestrainerin Sylvia Neid kommt der neue Termin sicher entgegen (Foto: firo).

Detlef Loeschin (Teamkoordinator SG Schönebeck): „Das ist eine für den Frauenfußball positive Entscheidung, denn ich denke, dass so mehr Zuschauer kommen, als zum Anpfiff in Berlin. Auch im Hinblick auf die WM 2011 ist das ein interessanter Schritt, jetzt muss man schauen, welche Stadt sich in den nächsten Jahren als Endspielort etablieren will. Es kursieren ja schon einige Namen wie Duisburg, München oder Frankfurt. Obwohl das Revier schon sehr westlich liegt und vielleicht nicht für alle Fans schnell zu erreichen ist, bietet die Infrastruktur optimale Möglichkeiten. Auch die MSV-Arena ist ein modernes, schmuckes, aber nicht zu großes Stadion. Eine Schalke-Arena füllen zu wollen, wäre sicherlich vermessen.“ Ralf Agolli (Trainer SG Schönebeck): „Die Entscheidung ist nicht gut, für mich ist das ein Schritt zurück. Es wurde in der Vergangenheit schon darüber nachgedacht, dass Finale einen Tag vorzuziehen, das wäre auch nichts. Es sollte so bleiben, wie es ist. Das Ambiente dort ist etwas ganz Besonderes, es wird schwierig das an einen anderen Ort zu transportieren. Außerdem bin ich sehr skeptisch, ob dann wirklich mehr Zuschauer ins Stadion strömen. Auf keinen Fall darf es in der Allianz-Arena oder auf Schalke stattfinden, das wäre völliger Schwachsinn. Da sehe ich schon eher in Bochum oder Duisburg eine geeignetere Lösung. Zumindest sollte der Frauenfußball in der Region angenommen werden, deshalb würde auch Wolfsburg ausscheiden, da der VfL schon in der Bundesliga kaum Zuschauer hat.“

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