Ganz großes Kino, das läuft am heutigen Sonntag ab 11 Uhr (!) in Homberger PCC-Stadion ab, der FCR Duisburg zockt das Halbfinale im DFB-Pokal gegen den amtierenden Deutschen Meister 1.FFC Frankfurt aus. Die andere Vorschlussrunde bestreiten Turbine Potsdam und der FC Bayern München (14 h). Für Frankfurts Manager Siegfried Dietrich steht "das aus finanziellen und medienwirksamen Aspekten auf nationaler Ebene sicherlich wichtigste Spiel des Jahres" an. DFB-Chef Dr. Theo Zwanziger ist zu Gast. Die Medien trommeln: HR, WDR, ZDF stellen Kameras auf. "Am 29.April werde ich in Berlin sein", legt sich Dietmar Herhaus, Coach des FCR, unmissverständlich fest, alles auch in Gedanken an den 11.Dezember 2005, es war 12.11 Uhr: "In der Minute fiel das 2:0 für uns im Meisterschaftshinspiel in Frankfurt", nickt der Famlienvater. Endstand war 2:2. "Allerdings darf sich jede meine Kickerinnen an die erste Halbzeit dieses Matches erinnern", fordert Herhaus. Frankfurts Trainer Dr. Hans-Jürgen Tritschoks: "Uns wurde wirklich alles abverlangt." Klar, Frankfurt war ansatzweise am Boden, die Zielsetzung für die heutigen 90 bis 120 Minute sowie für ein mögliches Elferschießen lautet, diese Aktion diesmal zu vollenden. "Ich bin richtig guter Dinge", lässt sich Herhaus nicht beirren, dem nur Elena Hauer (Fersensporn, Achillessehnenentzündung) nicht zur Verfügung steht. "So eine Begegnung elektrisiert, hat auch Auswirkungen auf Gesundungsprozesse", schmunzelt der Trainer vor sich hin. Shelley Thompson arbeitet mit dem Team, die Rückengeschichte ist ausgestanden. "Es fehlt natürlich noch sehr viel", grübelt Herhaus darüber, "ob eine Spielerin dann weiterhilft. Auf jeden Fall sind ausreichend Alternativen da. Das gilt auch für Simone Laudehr, "die bis zum Match ihre muskulären Schwierigkeiten lösen wird." Genau wie Jennifer Oster fit ist, gilt das auch für Torjägerin Inka Grings. Herhaus findet martialische Worte: "Sie brennt, Inka ist heiß wie ein wildes Tier, unsere Aufgabe ist es nun, diese super-positive Energie auch in die richtigen Bahnen zu lenken." Oder anders von ihm formuliert: "Diese Spannung darf nicht zur Anspannung oder Verkrampfung führen." Oder noch anders: "Die Mädels müssen zu Banditen und Piraten werden und heute die Sau raus lassen." Gegen eine Truppe, die nur schwer zu beeindrucken sein wird. "Total abgezockt", beschreibt Herhaus den heutigen Gast, "wir dürfen den FFC nicht ins Spiel kommen lassen, müssen uns aggressiv und kämpferisch präsentieren, wir wissen genau, dass wir nach vorne richtig gut agieren können. Außerdem musste die Konkurrenz auch feststellen, dass es nicht einfach ist, gegen uns zu treffen." Alles Trümpfe, die der FCR ausspielen sollte. Tritschoks: "Eine Herausforderung. Von Anfang an werden wir um jeden Ball und jeden Zentimeter Rasen kämpfen." Nach dem Abschlusstraining appellierte Herhaus noch einmal eindringlich in Richtung Kader, stärkte den Rücken. "Wir sind gut, ein Erfolg wäre keine Sensation, sondern das Resultat zäher, kontinuierlicher Arbeit." Und dann wieder knackig: "90 Prozent der Liga drücken uns heute die Daumen. Meine Mädels dürfen wissen, sie können heute zu Heldinnen werden. Das ist doch eine tolle Situation." Und am 29.April dann zu Göttinnen. Und noch mehr, denn - Herhaus: "Erfolge im Pokalwettbewerb haben natürlich auch Auswirkungen auf den Meisterschaftskampf." Und da hat die Revier-Truppe auch noch mehr als ein Ass im Ärmel.
FCR: Halbfinale - Herhaus will Pokal-Heldinnen
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