Das Problem sei ganz einfach: "Wie groß ist die Akzeptanz, die eine Frau, auch Steffi Jones, bei einem Bundesligaspieler genießt? Das kann mal drei Monate gut gehen, sobald aber Misserfolge einsetzen, würde es schwierig werden", meinte die 43-Jährige, die die Frauen-Nationalmannschaft Ende September in China zum zweiten WM-Titel geführt hatte. Für sie selbst kommt eine Traineraufgabe im Herrenbereich wohl nicht in Frage. Neid: "Ich kämpfe für den Frauenfußball, seit ich 18 bin. Ich habe immer noch die Motivation, dass ich den Frauenfußball voranbringen will. Sollte ich jetzt nur wegen des Geldes zwanghaft den Sprung in den Männerfußball versuchen?"
Für vorbildlich hält die 111-malige Nationalspielerin die Vorgehensweise des DFB, seine weiblichen Auswahlteams von Trainerinnen coachen zu lassen. "Ich glaube, dass diese Politik uns hilft, das Produkt Frauenfußball nach vorne zu bringen, weil Frauen ihren Fußball eben glaubwürdiger verkaufen können", betonte Neid.