Mit 3:1 setzte sich die Elf von Trainer Daniel Kraus beim zweimaligen Pokalfinalisten SC Sand durch und fuhr den bereits zweiten Auswärtssieg ein. „Brutal wichtig war das“, so Manager Philipp Symanzik. „So ist der Abstand nach oben nicht zu groß und wir müssen uns nach vier Spielen nicht nach unten orientieren.“
Zu Beginn aber musste die SGS einen Nackenschlag hinnehmen. Die Gastgeberinnen begannen druckvoll und profitierten nach sechs Minuten von einem Pfiff von Schiedsrichterin Hanna Schlemmer. Bei einem Freistoß in den Essener Strafraum hatte sie wohl ein Handspiel von Linda Dallmann erkannt und entschied auf Elfmeter. Fragwürdig – fand man bei der SGS. Sand nutzte die Gunst der Stunde zum 1:0 durch Anne van Bonn.
Nach einer Viertelstunde kam die SGS besser in die Begegnung. Wie erwartet ging es körperlich ordentlich zur Sache. Aber die Essenerinnen hielten dagegen und nahmen die Zweikämpfe an. Auch spielerisch lief es besser. Tat sich die Mannschaft zuletzt beim Herausspielen von klaren Chancen schwer, konnte man ihr bis zur Pause nur die mangelnde Verwertung vorwerfen. Turid Knaak, Linda Dallmann und Nicole Anyomi hätten längst für den Ausgleich sorgen können.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Tempo etwas ab. Doch das Spiel lief überwiegend in Richtung des SC-Tores. Auch, weil die SGS defensiv gut stand. Marina Hegering überzeugte im Zentrum genau wie links Irini Ioannidou mit resoluter Zweikampf-Führung. Offensiv brachte die Einwechslung von Lea Schüller frischen Wind. Für den Ausgleich aber benötigte die SGS einen Standard, fast baugleich mit dem Freistoß, in dessen Folge sie sich das 0:1 gefangen hatte.
Die agile Dallmann brachte den Ball von halblinks in den Strafraum, wo Kapitänin Ina Lehmann lauerte und zum 1:1 einschob. „Hart erarbeitet, aber hochverdient“, bemerkte Symanzik. Aber damit gaben sich die Essenerinnen nicht zufrieden. Und sie hatten noch einen Trumpf: Linda Dallmann. Die Nummer zehn schnappte sich zehn Minuten vor dem Abpfiff den Ball im Mittelfeld und machte sich auf die erfolgversprechende Reise.
Drei Gegenspielerinnen ließ sie stehen und schloss überlegt ab zum 2:1. Allmählich scheint sie Gefallen am Toreschießen zu finden. Es ist bereits ihr zweites Saisontor. In der Vorsaison hat sie dafür 16 Partien benötigt, diesmal nur vier. Gefährlicher noch ist sie als Vorbereiterin. Und das zeigte Dallmann in Sand noch ein zweites Mal: Drei Minuten nach der Führung hatte sie das Auge für Schüller, die mit ihrem ersten Saisontor den Deckel drauf machte. „Linda war unser Dreh- und Angelpunkt. Aber auch insgesamt haben wir uns spielerisch super präsentiert und eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt“, lobte der Manager.