Bei den Feierlichkeiten ließen es die "Zebra"-Ladys dann ausreichend krachen. "Wir hatten genug Sektflaschen mit", erklärt Inka Grings und gewährt einen kleinen Einblick, wie die Rückfahrt vonstatten ging. Die Stimme der Trainerin ist auch einen Tag nach dem sportlichen Aufstieg noch angeschlagen. Zwar ist sie an der Seitenlinie immer lautstark aktiv, doch hat es diesmal mehr mit dem "Danach" zu tun. "Wir haben noch gut gefeiert", sagt sie.
Nach der Rückkehr aus Cloppenburg war in Duisburg alles vorbereitet. In der Arena hatte der Verein alles für eine ordentliche Aufstiegsfeier organisiert. Zunächst ließen es sich die Mädels am Buffet schmecken, danach sorgte ein DJ für gute Laune. Zusammen mit Präsident Ingo Wald und Männer-Coach Ilia Gruev ließen die Mädels dann noch ein paar Sektkorken knallen.
Beinahe hätten die Duisburgerinnen die Feierlichkeiten um eine Woche verschieben müssen. Der Sieg in Cloppenburg wollte einfach nicht gelingen. Zwar war der MSV die bessere Mannschaft, doch die Grings-Elf tat sich gegen einen "Gegner, der uns alles abverlangt hat", wie die Trainerin erklärte, doch etwas schwer. Der mögliche Aufstieg schien die Spielerinnen kurz vor dem Ziel dann doch ein wenig nervös werden zu lassen. "Die Mädels waren angespannt", weiß auch Grings. Dementsprechend groß war dann auch die Freude, als in der 74. Minute das erlösende 1:0 durch Steffi Weichelt fiel.
Für Grings ist es allerdings wenig erstaunlich, dass ihre Mannschaft in Cloppenburg etwas neben der Spur stand. Schon in der Trainingswoche hatte die 37-jährige Fußballlehrerin gemerkt, dass die Stimmung anders war als sonst. "Da hat sich schon herauskristallisiert, dass uns kein normales Meisterschaftsspiel bevorsteht", erinnert sie sich. "Die Trainingswoche war wirklich nicht gut, aber das ist vor so einem Spiel nicht verwerflich. Da ist man mit den Gedanken dann beim Aufstieg und überlegt, was wäre, wenn..."
Wir machen jetzt keinen Urlaub. Dafür sind wir zu ehrgeizig
Inka Grings
Mit dem 1:0-Erfolg gegen den BV Cloppenburg besiegelten die Duisburger Frauen nicht nur den Wiederaufstieg in die Bundesliga, sie fuhren auch den 18. Sieg im 18. Ligaspiel ein. Der MSV ist auf dem Weg, der beste Zweitligist aller Zeiten zu werden. Das zumindest will die Mannschaft in den noch ausstehenden vier Spielen realisieren: ohne Punktverlust zu bleiben. Dafür müssen sie jetzt aber die Konzentration hochhalten.
Die Trainerin richtet ihren Blick da schon ein bisschen weiter nach vorne - in Richtung neue Saison. "Ich beschäftige mich schon mit der ersten Liga", erklärt Grings. "Wir müssen noch mehr Stabilität finden und dann will ich natürlich ein bisschen was ausprobieren, damit wir noch variabler werden." Allerdings gibt die MSV-Trainerin auch zu verstehen, dass sich die Duisburger jetzt nicht auf dem Aufstieg ausruhen werden - und auch nicht leichtfertig Punkte hergeben. "Wir machen jetzt keinen Urlaub, dafür sind wir zu ehrgeizig."