Des einen Freud', des andern Leid. Weil sich unter anderem Lisa Weiß (SGS Essen) im Training mit der Nationalmannschaft eine Sehnenverletzung (genaue Diagnose steht noch aus) zuzog, durfte MSV-Torhüterin Meike Kämper zur Nationalmannschaft nach Fürth nachreisen, wo diese am Mittwochabend, Anstoß 18 Uhr, in einem Testspiel auf Brasilien trifft. Gerade zwischen den Pfosten war es für Silvia Neid plötzlich eng geworden, da sich auch Almuth Schult vom VfL Wolfsburg eine Muskelverhärtung im Oberschenkel zuzog und aus dem Trainingslager abreisen musste.
Für die 20-jährige Duisburger Nachwuchshoffnung ist das in diesem Jahr schon die zweite Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Schon im November reiste Kämper mit nach London. Für MSV-Trainerin Inka Grings ist es keine große Überraschung, dass Neid ihren Schützling aus der Konkurrenz gewählt hat. "Im Nachwuchsbereich ist sie eine der besten Torhüterinnen", sagt Grings auch ein bisschen stolz, dass Duisburg nach langer Zeit wieder eine deutsche Nationalspielerin stellt.
Für ihre Torhüterin sieht Grings eine große Chance. "Um noch besser zu werden, muss Meike in ihrer Entwicklung gefördert werden. Sie ist ein großes Talent." Nur leider in vielen Situationen noch zu zurückhaltend. "Sie weiß, dass sie unter anderem noch an ihrer Präsenz arbeiten muss, sie muss sich selbst mehr pushen", weiß ihre Trainerin. Der Ausflug zur Nationalmannschaft wird Kämper weiteres Selbstvertrauen geben. "Es ist ein Zeichen, dass sie für ihre harte Arbeit belohnt wird und sollte weiterer Ansporn sein."