Mit seinen 26 Jahren hat Thomas Kraus schon so einige Stationen in seiner Fußballerkarriere durchlaufen, unter anderem spielte er in den Zweitvertretungen von Hertha BSC und der U21 des 1. FC Köln. Seinen Weg zur Kölner Fortuna, wo er seit der Saison 2012/2013 seine Tore knipst, fand er erst über den regionalen Umweg zu Regionalligist SV Eintracht Trier.
Der Torgarant der Kölner traf allein in der vergangenen Saison 17 mal für die Domstädter und sicherte sich damit den zweiten Platz unter den Torjäger der Regionalliga West. Seine persönlichen Ambitionen sind mit zunehmendem Alter realistischer geworden: „Mein Vertrag läuft nächstes Jahr aus, deswegen möchte ich eine gute Saison spielen, um mich zu empfehlen. Aber ich fühle mich auch sehr wohl hier in Köln. Es ist nicht so, dass ich unbedingt weg muss. Ich denke ich kann mich selbst gut einschätzen, eine Liga höher wäre durchaus realistisch, aber dass ich nochmal Bundesliga spiele, mit meinen 26 Jahren, halte ich für ausgeschlossen.“
Aber auch die Zeichen für die Domstädter stehen durchaus positiv, bisher konnte die Truppe von Uwe Koschinat in sechs Spielen 13 Punkte einfahren und belegt damit derzeit den dritten Tabellenplatz der Regionalliga West. Dennoch sieht Kraus noch Luft nach oben: „Wir hatten den Vorteil, dass unsere Abwehr sich nicht verändert hat und keiner integriert werden musste. Daniel Flottmann sucht in der Liga seinesgleichen und macht seinen Job sehr gut. Wir sind stark in der Defensive aber auch schnell nach vorne. Ercan Aydogmus zum Beispiel bewegt sich außergewöhnlich, das hat zwar mit Fußball nicht viel zu tun, ist aber sehr schwierig für unsere Gegner“, schmunzelt der gebürtige Bamberger.
Kraus will sich mit der Fortuna "heranpirschen"
Bisher waren die Siege der Fortunen vielleicht nicht immer schön, wie zum Beispiel zuletzt gegen die U23 des FC Schalke 04, sodass Koschinat schon fast beschämt wirkte, aber sie sind in jedem Fall souverän und abgeklärt. „Ich sehe uns klar in der oberen Tabellenhälfte. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, gerade zum letzten Jahr haben wir uns deutlich verjüngt, da muss man erstmal Fuß in der Liga fassen. Zudem haben wir mit Silvio Pagano und Lukas Nottbeck wichtige Stützen an unseren direkten Konkurrenten Viktoria Köln verloren. Trotzdem wollen wir uns oben heranpirschen“, bleibt Kraus optimistisch – und vielleicht trägt Glücksgöttin Fortuna ihren Teil dazu bei, dass es am Ende glücklich für die Kölner verläuft.