„Ich brauche diese Heimatverbundenheit“, erklärt sie. „Hier kenne ich die Strukturen und mag die familiäre Atmosphäre im Verein.“
Erst im Januar hatte Oster ihren Vertrag um drei weitere Jahre verlängert. Diese Verbundenheit zum Verein hat Marco Ketelaer jetzt belohnt: Der Coach hat „Osti“ zur neuen Spielführerin ernannt. Nach dem Weggang von Annike Krahn tritt die 26-Jährige nun in die Fußstapfen der langjährigen Kapitänin. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagte Oster, die der Trainer mit seinem Anruf durchaus überrascht hat. Hatte sie sich doch bis dahin keine Gedanken über die Neubesetzung des Postens gemacht.
„Ich dachte, ja, das könntest du mal machen, das kriegst du schon hin.“ In ihrer alten Mannschaft in Tönisberg hatte Oster das Amt schon einmal inne. Doch, so sagt sie, könne man das nicht mit ihren jetzigen Aufgaben vergleichen. Damals musste sie lediglich die Platzwahl vor dem Spiel vornehmen, heute gilt es die neuen Spielerinnen zu integrieren und an die Hand zu nehmen, als Vorbild voran zu gehen und die Mannschaft gewissenhaft anzuführen.
In den Vordergrund spielen
Doch die neue Kapitänin ist sich sicher, dass die ganze Verantwortung nicht allein auf ihren Schultern lasten wird. Zwar haben mit Alexandra Popp, Simone Laudehr oder Annike Krahn durchaus Persönlichkeiten den Verein verlassen, doch Oster glaubt, dass eben dies auch eine Chance für die Verbliebenen ist. „Da müssen jetzt Leute nachrücken.“ Bei Mandy Islacker oder Gülhiye Cengiz sieht die gebürtige Moerserin da durchaus Potenzial. „Auch Marina Himmighofen wird mir sicherlich tatkräftig zur Seite stehen“, erklärt sie. „Für viele Spielerinnen ist das jetzt eine Chance, sich ein Stück mehr in den Vordergrund zu spielen.“
Bisher hat die Spielführerin einen durchaus positiven Eindruck von ihrer Mannschaft bekommen. „Alle wollen und sind bereit hart zu arbeiten, das merkt man den Leuten richtig an.“ So ist Oster überzeugt, dass die „Löwinnen“ auch in dieser Spielzeit sehr wohl noch eine gute Mannschaft auf dem Platz haben werden. Und deshalb glaubt sie auch, dass der FCR für eine Überraschung gut sein kann. Allerdings weniger in der Liga – da steht das allseits bekannte Spitzentrio vorne wohl allein – als im DFB-Pokal. „Mit etwas Glück kann man da an den Großen vorbeirutschen und dann steht man plötzlich im Finale. Es kommt eben immer nur auf ein Spiel an.“
Ansonsten ist ihr großes Ziel viel Spaß zu haben. „Nur, wenn wir uns auf den Fußball freuen, können wir erfolgreich sein. Ich verliere ungern und darum hoffe ich auf viele Siege.“