Die deutschen Fußball-Frauen haben eine überzeugende Generalprobe für die ersten WM-Qualifikationsspiele gefeiert. Die Welt- und Europameisterinnen besiegten Italien in der ersten Begegnung nach der Sommerpause am Donnerstagabend in Krefeld mit 5:0 (2:0) und sind damit für die Qualifikationsspiele in Irland (26. August) und vier Tage später in der Schweiz gerüstet. Die Treffer beim 12. Sieg im 22. Spiel gegen die Squadra Azzura erzielten Birgit Prinz (2. und 22.), Kerstin Garefrekes (51.) sowie die eingewechselten Isabell Bachor (72.) und Martina Müller (89.) vor 15.746 Zuschauern.
"Es war schon ganz gut. Wir hatten aber auch noch viel Leerlauf. Das ist noch ausbaufähig, wir sind noch nicht auf dem höchsten Leistungsstand", sagte Birgit Prinz kritisch zur Leistung der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). DFB-Trainer Silvia Neid zeigte sich erfreut: "Ich bin sehr zufrieden mit dem Engagement, dem Spielwitz und dem Zweikampfverhalten."
Auch ohne Renate Lingor (Knieprobleme), Britta Carlson (Pause nach Knie-OP), Melanie Behringer (Mittelfußbruch), Steffi Jones (Urlaub) und Sandra Minnert (familiäre Gründe) war die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid im Grotenburg-Stadion von Beginn an in allen Belangen überlegen. Der nach vier Erfolgen aus vier Spielen souveräne Tabellenführer der WM-Qualifikationsgruppe 4 ließ Ball und Gegner geschickt laufen und drückte von der ersten Minute an auf das Tempo. Garefrekes setzte im Mittelfeld ihre Mitspielerinnen immer wieder gekonnt in Szene, während das deutsche Team in der Offensive die Positionen immer wieder wechselte und damit für die Gäste nur schwer auszurechnen war.
Goalgetterin Prinz schlägt zweimal zu
Beim frühen Führungstor traf Rekordnationalspielerin Prinz in ihrem 149. Länderspiel nach einem Abpraller aus 14 Metern. Beim 2:0 nutzte die Stürmerin des 1. FFC Frankfurt ein schönes Zuspiel von Conny Pohlers. Sandra Smisek hatte hingegen Pech, als sie in der 27. Minute mit einem Flachschuss nur den Außenpfosten traf.
Die Italienerinnen, die ihren bisher letzten von vier Siegen gegen Deutschland im WM-Halbfinale 1993 errungen hatten, hatten im ersten Durchgang nach einer Unachtsamkeit in der Hintermannschaft des Gastgebers lediglich eine Gelegenheit. Doch Melania Gabbiadini scheiterte freistehend an Torfrau Silke Rottenberg (12.).
Nach der guten ersten Halbzeit brachte Neid nach dem Wechsel mit Navina Omilade, Bachor und Petra Wimbersky gleich drei neue Spielerinnen. An der Überlegenheit der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) änderte sich aber nichts. Garefrekes staubte aus kurzer Distanz zum 3:0 ab, nachdem Torfrau Carla Brunozzi einen Freistoß von Prinz nur nach vorne abprallen ließ. Bachor traf nach einer Ecke aus dem Gewühl zum 4:0, Müller traf per Kopf zum Endstand.