Eigentlich geht es weder für die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft noch für Argentinien wirklich um etwas. Das DFB-Team hat sich schon vor dem letzten Spiel der Vorrundengruppe C fürs Viertelfinale qualifiziert, die Südamerikanerinnen siund schon ausgeschieden. Im Duell mit den argentinischen Damen sollen sich die favorisierten deutschen Frauen heute (21.30 Uhr MESZ/live im ZDF) aber für den Beginn der K.o.-Runde einschießen.
Selbstbewusstsein tanken
"Bei allem Respekt für den Gegner gehe ich doch davon aus, dass wir diese Begegnung gewinnen und einige Spielerinnen durch Tore noch etwas Selbstbewusstsein tanken können", sagte Theune-Meyer, deren Elf nach den beiden Auftaktsiegen über Kanada (4:1) und Japan (3:0) nur noch theoretisch den Gruppensieg verspielen kann.
Die Pflicht ist geschafft, die Kür soll vor allem Spaß machen. "Viele Tore schießen und die Zuschauer im Stadion und am Fernseher durch attraktiven Fußball mitreißen", erklärte Theune-Meyer und gab ihrem Team das Motto vor. Wohlwissend, dass der Gegner schon bei seinen Spielen gegen Japan (0:6) und Kanada (0:3) spielerisch und taktisch deutlich unterlegen war.
Dass seine Mannschaft beim WM-Debüt eventuell mit leeren Händen - sprich ohne Punkte und Torerfolg - nach Hause zurückkehrt, hatte Argentiniens Coach Ramon Perelli schon vor Beginn des Turniers als wenig unehrenhaft eingeschätzt: "Wir freuen uns über die Qualifikation und wollen bei unserer ersten WM dazulernen."
100. Länderspiel für Sandra Minnert
Die Hoffnung, dass die deutsche Mannschaft am Samstag mit ihrer zweiten Garnitur aufläuft, dürfte sich für die Südamerikaner derweil zerschlagen. Das Trainergespann Theune-Meyer und Silvia Neid will mit einem eingespielten Team in die heiße Phase der WM gehen, wo es bei normalem Turnierverlauf schon am nächsten Wochenende zu einem Halbfinal-Showdown mit Topfavorit und Titelverteidiger USA kommen könnte. Theune-Meyer: "Wir werden sicher mit unser Stammelf beginnen und im Verlauf der Begegnung einigen Reservisten die Chance zur Bewährung geben."
Für Verteidigerin Sandra Minnert wird die Partie in Washington derweil ein ganz besonderes Match, tritt sie doch als insgesamt achte deutsche Nationalspielerin in den "Hunderter-Klub" ein. "Für mich ist das 100. Länderspiel etwas Tolles. Dabei habe ich schon vor Jahren gedacht: So langsam musst du dich verabschieden", sagte die 30-Jährige.