Am Samstag gastieren die „Löwinnen“ beim 1. FC Köln (13 Uhr). Und für die Partie beim Zweitligisten erwartet FCR-Coach Marco Ketelaer eine klare Leistungssteigerung, denn gut anzusehen war der Auftritt gegen die Gäste aus Venlo, bei denen die langjährige Duisburgerin Annemieke Kiesel seit neuestem als Co-Trainerin fungiert, nicht. Die harten Einheiten unter der Woche wollte „Kette“ nicht als Ausrede gelten lassen, denn der Mannschaft fehlte nicht nur die Spritzigkeit – was zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung auch noch nachvollziehbar ist -, sondern fand auch keine spielerischen Mittel gegen den Gegner.
Im neuen Dress zurück an alter Wirkungsstätte: Annemieke Kiesel (RS-Foto: Kraczyk).
Die Niederländerinnen, die taktisch äußerst diszipliniert auftraten und zuweilen etwas zu aggressiv in die Zweikämpfe gingen, überzeugten insbesondere in der ersten Halbzeit mit gutem Pressing. Bereits nach drei Minuten musste FCR-Torfrau Christina Bellingoven den Ball aus den Maschen holen. Auch beim 0:2 in der 57. Minute wurden die noch bestehenden Schwächen in der Abwehr deutlich. Neuzugang Laura Neboli, die in der ersten Hälfte gemeinsam mit Marina Himmighofen und nach dem Seitenwechsel mit Valentina Oppedisano in der Innenverteidigung agierte, hinterließ einen zu passiven Eindruck.
Auf den Außenverteidigerpositionen kamen Irina London und Sandra Starmanns zum Einsatz, Barbara Müller spielte auf der „Sechs“ und das Mittelfeld setzte sich aus Jennifer Oster, Jackie Groenen sowie Gülhiye Cengiz zusammen. Den Angriff bildeten derweil Stefanie Weichelt und Mandy Islacker. In dieser Konstellation werden die „Löwinnen“ am 21. August beim Bundesligaauftakt gegen den 1. FC Lok Leipzig freilich nicht auflaufen, kein Wunder also, dass Ketelaer dem Zeitpunkt entgegenfiebert, ab dem sein Kader endlich vollständig ist.
Weltmeisterin Kozue Ando und Simone Laudehr schauten vorbei (RS-Foto: Kraczyk).
„Dann können die einzelnen Mannschaftsteile zusammengefügt werden. Die Homogenität fehlt aktuell noch“, bemerkt der Coach. Dafür allerdings bleiben dann lediglich noch zwei Wochen.
Zwei Nationalspielerinnen ließen sich am Freitag zumindest schon einmal auf der Vereinsanlage an der Mündelheimer Straße blicken: Simone Laudehr und Kozue Ando. Die Weltmeisterin weilt bereits seit Sonntag wieder im Ruhrgebiet und wurde im Rahmen des Testspiels von ihren Teamkolleginnen und der Fangemeinschaft herzlich in Empfang genommen. Die zahlreichen Gratulationen zum Titel der japanischen Nationalmannschaft nimmt Ando freilich immer noch gerne entgegen.
Den Anschlusstreffer gegen VVV-Venlo erzielte derweil Barbara Müller, die zuvor bei einigen Standardsituationen erfolglos geblieben war, in der 80. Minute per Kopfball. Bei den Offensivaktionen ließen die „Löwinnen“ ansonsten die Konsequenz vermissen.
Personelle Änderungen wird Ketelaer beim Test gegen den 1. FC Köln nicht vornehmen, viele Möglichkeiten hat er ohnehin nicht. Von seiner Elf erwartet er aber mehr Ballsicherheit und einen entschlosseneren Auftritt.