Einer katastrophalen ersten Halbserie - das Team wartete zur Pause um die Weihnachtszeit herum mit einer desolaten Bilanz von gerade einmal acht Zählern auf - folgte im zweiten Saisonabschnitt die Aufholjagd. Bravourös kämpften sich die Rot-Weißen zurück ins Rennen um den Klassenverbleib.
Mittlerweile hat das Team 31 Zähler auf dem Konto. Doch die reichen nicht um in der Liga zu bleiben. Viel schlimmer noch: Eigentlich hätte Selimiyespor bereits einen Zähler mehr auf der Habenseite, doch das erspielte Remis beim 1. FC Mülheim ist nach dem damaligen Spielabbruch (RevierSport berichtete) durch die Kreisspruchkammer mit 2:0 für die Mülheimer gewertet worden. "Leider ist die Kammer zu dem Ergebnis gekommen, dass der Spielabbruch und die danach folgenden Tumulte auf das Verhalten eines unserer Akteure zurückzuführen ist", zeigt sich RWS-Funktionär Markus Blechschmidt enttäuscht über das Urteil des Gremiums und fährt fort: "Die unschönen Szenen die es nach dem Match gab, haben doch mit unserer sportlichen Leistung und dem Spiel an sich nichts zu tun. In vergleichbaren Fällen hat es auch öfter schon eine Geldstrafe getan."
Im Falle der Rot-Weißen ist der Punktabzug jedoch zunächst einmal beschlossene Sache. Warum ausgerechnet der eine verlorene Punkt so wehtut, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Mit 38 Zählern rangiert die Arminen-Reserve aus Klosterhardt, die SGP Oberlohberg und die Spvgg Sterkrade-Nord sieben Punkte vor den Lohbergern. Bei noch zwei ausstehenden Matches ist der Klassenerhalt für das Team von Trainer Mamut Tas auch rein rechnerisch nicht mehr zu machen.
Es fehlt genau der eine Punkt, denn bei Punktgleichheit (vorausgesetzt die SGP Oberlohberg verliert die beiden noch ausstehenden Matches, der VfB Lohberg gewinnt höchstens ein Spiel und RWS gewinnt seine beiden letzten Partien) würde das Torverhältnis über den Verbleib in der Bezirksklasse entscheiden. Doch auch hier sieht es für RWS nicht gut aus. Elf Tore müsste der Tabellenvorletzte auf den Lokalrivalen SGP aufholen.
Dennoch will Selimiyespor um den einen Zähler kämpfen: "Wir haben gegen das Urteil bereits Einspruch eingelegt", bestätigt Blechschmidt und schätzt die eigenen Erfolgsaussichten allerdings relativ gering ein: "Ich habe wenig Hoffnung, dass unserem Einspruch stattgegeben wird, doch wir versuchen es dennoch", fasst der Offizielle die Bemühungen zusammen. Das der Klub zusätzlich knapp 800 Euro an Strafe und Verfahrenskosten berappen muss, macht die Verantwortlichen des Klubs selbstredend nicht glücklicher.
Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass der von der Kreisspruchkammer benannte und gesperrte Übeltäter Orhan Teme dem Verein für drei Monate fehlen wird. Ganz egal wie die Saison für den A-Liga-Aufsteiger auch immer enden wird, eines steht fest: Die Haare aller Lohberger Verantwortlichen dürften deutlich grauer geworden sein.