"Seitdem hat sich die Situation schon etwas beruhigt", sagt Barwig, der mit seiner Mannschaft im letzten Spiel dieses Jahres beim TuS Körne antreten muss. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, zumal die sportliche Qualität beider Spieler außer Frage stehe. "Aber ich musste reagieren. Vielleicht habe ich ohnehin schon etwas zu lange gewartet", meint der Trainer. Sein Rat an die beiden Suspendierten: "Man sollte sich auch mal selbst hinterfragen. Fußball ist nun einmal ein Mannschaftssport."
Mit diesem Schnitt hofft Barwig, nun wieder gezielter arbeiten zu können. Denn das vor der Saison optimistisch angekündigte Saisonziel - ein Platz unter den ersten fünf - hat er keineswegs aus den Augen verloren. "Es ist noch alles möglich", sagt er. Hoffnung zieht er vor allem aus den Auftritten zu Saisonbeginn. "Da haben wir richtig guten Fußball gespielt und gezeigt, was wir können", so Barwig.
Doch mit den mannschaftsinternen Problemen wuchsen auch die Probleme auf dem Platz. Auffällig ist dabei vor allem die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen. Erst einen einzigen Sieg holten die Kamener auf fremden Plätzen, ansonsten hagelte es teils deftige Niederlagen. Vor heimischem Publikum wirkte es hingegen, als stünde ein ganz andere Mannschaft auf dem Platz.
Die Mannschaft besteht zum überwiegenden Teil aus hoffnungsvollen Nachwuchsakteuren. Lediglich Dirk Franke (38) und Mario Zablocki (35) heben den Altersschnitt etwas, sind dabei aber auch echte Leitfiguren in Barwigs Konzept. "Ich würde mir allerdings wünschen, dass sich die jungen Spieler etwas mehr von den Alten annehmen", meint der Trainer. Dann - so glaubt er - könne man auch die ehrgeizigen Ziele in der sehr stark besetzten Liga noch realisieren.