BL 15: SpVgg Recklinghausens Trainer Klaus-Dieter Mischke im Interview

"Wir planen ausschließlich eingleisig"

Auch der Hallentitel im Winter hat bei den Jungs von Neu-Trainer Klaus-Dieter Mischke offensichtlich keine zusätzlichen Kräfte freigesetzt, wie die deutliche Niederlage gegen Eintracht Datteln zeigt. RevierSport online betrieb daher Ursachenforschung und sprach mit Mischke über Mannschaft, Moral und mögliche mangelnde Motivation. RevierSport Online: Im Winter haben Sie mit Ihrer Elf den Hallentitel geholt. Haben Sie sich davon nicht zumindest einen kleinen Leistungsschub erhofft?

Mischke: Sicher. Wir dachten dadurch springt der Funke richtig über. Aber dann kam eine endlose Verletzungsserie und auch Rote Karten waren zu beklagen. Doch das Schlimmste ist für uns, dass einige Spieler bei ein und derselben Firma beschäftigt sind. Wenn da dann die Mittagsschicht anliegt, fallen gleich zahlreiche Kicker für das Training aus. Und mit drei Mann braucht man gar nicht erst anzufangen. Zudem verfügen wir nicht über eine zweite Mannschaft und auch eine A-Jugend gibt es nicht. So können wir bei Ausfällen auch keinen Ersatz rekrutieren.

RevierSport Online: Unter der Woche gab es eine Krisensitzung. Hat die Ihrer Meinung nach etwas bewirkt?

Mischke: Ja, auf jeden Fall. Alle, die anwesend waren – sowohl von der Mannschaft als auch von den Verantwortlichen – haben sich für den Verein ausgesprochen. Und prompt waren beim nächsten Training 14 Mann anwesend. Doch auch da gab es leider wieder zwei Verletzte.

RevierSport Online: Wie wollen Sie es unter diesen unglücklichen Umständen schaffen, das Ruder noch einmal herumzureißen? Mischke: Indem ich meine Verletzten und entsperrten Spieler zurückbekomme. Und das ist schon nächste Woche gegen Kirchhörde der Fall. Da wollen wir die Wende einleiten. Darauf arbeiten wir die kommenden Trainingseinheiten hin. Und ich bin mir sicher: Habe ich über einen längeren Zeitraum alle Mann an Bord, steigen wir nicht ab.

RevierSport Online: Kann es nicht vielleicht sein, dass Ihrer Mannschaft die Umgruppierung nicht gepasst hat – immerhin spielt man im Dortmunder Raum häufig auf Asche – und sie daher einen Abstieg wohlwollend in Kauf nimmt? Mischke: Nein, auf keinen Fall. Wer bei der Sitzung am Dienstag war, hat sich deutlich für einen Verbleib in der Bezirksliga ausgesprochen. Außerdem hat der Verein über Jahre hart dafür gearbeitet, wieder in dieser Liga zu spielen. Und der Verbleib dort ist natürlich auch wichtig für die Saisonplanung des kommenden Jahres. Unsere Wunschspieler kommen nur, wenn wir auch im nächsten Jahr in der Bezirksliga auflaufen. Und um es noch deutlicher zu machen: Wir planen ausschließlich eingleisig.