Da versucht man mal einen der begehrten Plätze in der „Soccer-World“ zu ergattern, trifft sich zum Spinning im Fitnessclub oder greift auf den guten alten Waldlauf zurück; das alles ist aber auf Dauer nur ein unbefriedigender Ersatz für eine Einheit auf dem Platz.
Nutznießer davon könnten beim Saisonstart nächste Woche – sofern der Wettergott diesen überhaupt zu lässt – Mannschaften wie der KSC sein, die über einen Kunstrasenplatz verfügen: „Wir hätten praktisch jeden Tag gegen einen anderes Team antreten können“, beschreibt Coach Volker Engel die Situation beim Bezirksligisten und „Training ist ebenfalls beinahe immer möglich“.
Mit dieser für ihn recht kommoden Situation bildet der Klub aus dem Dortmunder Süden allerdings die absolute Ausnahme, wie die Befragung einiger Verantwortlicher ergab. So sei der TuS Eichlinghofen „noch nicht einmal auf dem Platz gewesen“, wie Coach Tobias Diderich versichert. Doch der Diplom-Sportwissenschaftler zeigt sich findig bei der Suche nach Alternativen: „Wir haben viele Technik- und Koordinationsübungen gemacht und waren sogar mal beim Aquajogging.“
Nicht nur auf den Klassiker „Soccerworld“ zurückgreifen musste auch Marcus Laußmann vom Tabellenführer FC Brünninghausen: „Wir waren mal zum Beachsoccer und haben ja auch einen kleinen Kunstrasenplatz neben unserem Vereinsheim.“ Da könne man allerdings immer nur Drei-gegen-drei spielen, so dass die Übrigen in der Zeit ihre Runden drehen müssten, während die sechs Mann im Käfig ein kleines Spielchen machen. Außerdem streute der Aufstiegsaspirant mal einen Gesundheitscheck beim renommierten Dortmunder Kardiologen Dr. Lodde ein, um die Fitness seiner Kicker zu überprüfen.
Existentiellere Probleme als die andauernde Platzsperre plagen hingegen das Schlusslicht Blau-Weiß Huckarde. Unstimmigkeiten im Verein führten im Dezember zu einem kollektiven Abgang von Trainer, Sportlichem Leiter und erstem Vorsitzenden. Dazu kam die prekäre sportliche Situation. So freut sich der neue Sportliche Leiter, Frank Holtrup, mehr über die „sensationelle Trainingsbeteiligung“, als dass er sich Gedanken darüber macht, wie und wo trainiert wird. Letztlich hat er nur die ersten Begegnungen der Rückrunde im Kopf: „Entscheidend werden die ersten vier Spieltage sein. Können wir da nicht anständig punkten, wird es zappenduster für uns.“ Doch Holtrop weiß, dass der Klassenerhalt ein echter Kraftakt werden wird: „Wir sind nicht ja nicht blauäugig, daher planen wir sowohl für die Bezirksliga als auch für die Kreisliga A.“