„Das Unentschieden ist für beide Mannschaften gerecht, vielleicht fiel das Ergebnis insgesamt etwas zu hoch aus“, urteilte der BWO-Coach anschließend. Ungewohnt waren die drei Gegentreffer für die zweitbeste Abwehr der Liga allemal.
Sein "Co." ging gar noch weiter: „Am Ende können wir noch nicht einmal zufrieden sein mit dem 3:3. Die Spielanteile lagen klar auf unserer Seite, die Torchancen waren eindeutig verteilt.“ Dabei übte zu Beginn der Partie der Gastgeber enormen Druck aufs Oberhausener Gehäuse aus, Stephan Kreiger traf in der 27. Minute nur das Aluminium. Keine 60 Sekunden später scheiterte Akin Uzal an BWO-Keeper Jens Dowedeit, kurz vor der Pause traf er dann aber aber per Abstauber zur verdienten 1:0-Führung (42.).
RuWa-Trainer Jo Nühlen verdeutlichte die Mängel einer insgesamt überlegen geführten ersten Hälfte: „Wir hätten zur Pause schon 3:0 führen müssen. Der Gegner war stark, Blau-Weiß hat einen Lauf. Zudem haben sie zwei Regionalliga-erfahrene Spieler in ihren Reihen.“
Damit gemeint waren Jörg Lieg und Cemal Kelle. Beide BWO-Akteure steuerten maßgeblich zur Aufholjagd der Oberhausener bei. Zuvor hatte Adam per Freistoß (50.) zum 2:0 eingenetzt und Dellwigs Daniel Michalski die gelb-rote Karte nach wiederholtem Foulspiel gesehen.
Mitte der zweiten Halbzeit erlebte das Spiel die meisten Höhepunkte: Kelle verkürzte zum 2:1, Adam köpfte den alten Abstand wieder her, Kelle traf erneut, diesmal per abgefälschtem Freistoß zum 3:2. „Entscheidend waren aber die zwei Platzverweise“, womit Nühlen auch das zweite „Gelb-Rot“ seiner Mannschaft gegen den zuvor stark spielenden Adam ansprach und bekräftigte seine Meinung gegenüber dem Referee: „Ich sag so was eigentlich selten, aber heute hat auch der Schiedsrichter zum Ergebnis beigetragen.“
Bis zuletzt lieferten sich beide Mannschaften ein packendes Duell auf dem schwer zu bespielenden, weil mit Pfützen durchsetzten Boden an der Levinstraße. Den emotionalen Schlusspunkt bescherte drei Minuten vor Abpfiff Oberhausen-Lirichs Dennis Horn, der wuchtig zum 3:3 einköpfte. Und so war am Ende auf Gästeseite vor allem von der viel beschworenen Moral die Rede.
Durch die Punkteteilung und dem gleichzeitigen Sieg Adler Frintrops rutschten beide Team einen Tabellenrang nach unten. Der Aufstiegsplatz ist angesichts von elf Punkten Abstand zu Spitzenreiter und Herbstmeister Haarzopf somit in weite Ferne gerückt.