Nur wenige Zeigerumdrehungen fehlten und die SG Schönebeck hätte am vergangenen Sonntag die Bezirksliga-Meisterschaft gefeiert. Das eigene Spiel wurde gegen TuS Essen-West 81 souverän mit 6:0 gewonnen und im Verfolgerduell zwischen Blau-Gelb Überruhr und dem Vogelheimer SV stand es lange 1:1-Remis – bis zur 90. Minute.
Fast mit der letzten Aktion erzielte Aliosman Aydin, der in der 67. Minute eingewechselt wurde, das 2:1 für Überruhr und sicherte der Liga damit ein spannendes Finale um den Meistertitel. Vor dem letzten Spieltag steht die SGS mit 71 Punkten auf Platz eins und liegt zwei Zähler vor BGÜ.
Für den 31-jährigen Aydin war es sein erster Einsatz seit dem 04. Dezember 2022. Damals sah er im Derby gegen den SV Burgaltendorf (1:2) Gelb-Rot und ließ sich zu einer Schiedsrichterbeleidigung hinreißen. Daraufhin wurde er für zwölf Spiele gesperrt. Sein Comeback gegen Vogelheim hätte besser nicht laufen können.
Ganz zur Freude von Trainer Murat Aksoy: "Aliosman hatte schon überlegt, seine Karriere zu beenden. Wir waren aber regelmäßig mit ihm im Austausch und er erklärte sich bereit, bis zum Ende der Saison mitzutrainieren und sich zur Verfügung zu stellen. Er sagte, dass er das dem Verein und der Mannschaft schuldig sein würde. Beim Spiel gegen Vogelheim waren wir am Drücker, wollten unbedingt das 2:1 machen und deswegen habe ich ihn eingewechselt. Dass Aliosman nach so einer langen Zeit wieder spielt und direkt trifft, unterstreicht einfach seine Qualität. Er ist ein super Stürmer und generell sehr beliebt innerhalb der Truppe. Wir wollen ihm einen guten Abschluss ermöglichen."
04. Juni, 15.15 Uhr: Rhenania Bottrop – SG Schönebeck
04. Juni, 15.15 Uhr: SSVg Velbert II – Blau-Gelb Überruhr
Aydin bestritt in seiner Karriere 105 Regionalliga-Spiele und erzielte für Fortuna Düsseldorf II, den KFC Uerdingen und SC Verl 23 Treffer (vier Vorlagen). Dass Überruhr trotz der langen Sperre für den Top-Torjäger so eine gute Saison spielt und voll im Meisterrennen dabei ist, macht den Coach besonders stolz.
"Das ist einfach überragend. Wir haben in der Rückrunde 34 Punkte geholt. Jeder ist bereit für den anderen zu kämpfen. Wir haben eine tolle Stimmung in der Mannschaft. Das spiegelt sich auch bei den Ergebnissen wider. Die minimale Hoffnung auf den Aufstieg bleibt. Vielleicht passiert ja noch ein Wunder", blickt Aksoy voraus.