Die heiße Phase vor Saisonbeginn neigte sich nun ein für alle Mal dem Ende zu. Die letzten Tests waren absolviert, die ersten Pflichtspiele standen an. Höchste Zeit, sich langsam mit den Zielen für die kommende Spielzeit auseinanderzusetzen.
Die Vorbereitung des SV Fortuna Bottrop war ziemlich durchwachsen. „Wir haben uns aber in jedem Spiel gesteigert“, betont Fortuna-Trainer Sebastian Stempel in der Woche vor Ligastart. Drei Niederlagen (2:4 gegen Heisinger SV; 2:3 gegen GSV Moers; 1:2 gegen FSV Duisburg) folgten zwei klare Siege (3:1 gegen SpVg Blau Gelb Schwerin; 3:0 BV Rentfort). Die schwankenden Leistungen und Ergebnisse erklärte Stempel mit den vielen Neuzugängen: „Wir haben viele junge Spieler neu dazubekommen. Da brauchte es ein wenig Zeit sie zu integrieren.“ Den 12 Neuen standen sieben Abgänge gegenüber. Unter anderem auch Danny Große-Beck, der erst im Winter von Arminia Klosterhardt zu den Fortunen gestoßen war und diese nach nur einer Halbserie Richtung Rhenania Bottrop wieder verließ.
Schwerer Liga-Auftakt
So kurz vor Saisonbeginn hatte sich Stempel selbstverständlich schon Gedanken um die Startelf gemacht, mit der er die ersten Spiele der Saison bestreiten will. Das Pokalspiel gegen den VfB 03 Hilden bot da bereits einiges an Aufschluss. „Die Mannschaft, die im Pokal gespielt hat, ist zu 90 Prozent die Elf, die auch am 1. Spieltag von Anfang an spielen wird“, sagte Stempel. Ob dies wirklich der Fall sein wird, oder Stempel aus dem deutlichen 1:11 und dem Pokalaus seine Schlüsse ziehen wird, werden die Zuschauer am 1. Spieltag sehen.
Das Auftaktspiel in der Niederrhein-Bezirksliga 6 bringt die Neuauflage des Kreispokalfinals OB/BOT: Die Bottroper empfangen den Möllmann-Verein SC 1920 Oberhausen (11. August, 15.15 Uhr). Keine leichte Aufgabe, auch wenn die Stempel-Elf die vergangenen drei Duelle gewann. So gab es auch den 4:1-Sieg im Finale. „Oberhausen will aufsteigen und hat sich gut verstärkt. Das wird schon schwer“, glaubt Stempel.
Eine wirkliche Prognose für die kommende Saison musste sich Stempel abringen. Waren die Fortunen in der vergangenen Saison in der Gruppe 4 gestartet und auf Platz Fünf gelandet, gehen sie nun in der Gruppe 6 an den Start. „Ich kenne die vielen Vereine in Essen gar nicht“, legte Stempel dar und schob hinterher, „beim Testspiel gegen Heisingen habe ich mir schon gedacht: wenn die unten gespielt haben, wie stark sind dann erst die anderen?“ Dennoch will er noch nicht den Kopf in den Sand stecken: „Wir müssen Sonntag für Sonntag alles rausholen. Unser Ziel ist, eine gute Rolle zu spielen und, wenn möglich, auf einen einstelligen Tabellenplatz zu kommen.“ Dies sei mit dem aktuellen Kader nicht unrealistisch.