Doch Papachristos hat jetzt schon einiges verändert. So heißt der Co-Trainer nicht mehr Adem Gümüs, sondern Ralf Ketzia. Und mit Kamber Altun wurde auch schon ein Kicker wegen disziplinarischer Probleme aus dem Kader gestrichen. Der Grund, warum sein Vorgänger Ilyas Basol das Trainer-Amt im Club niedergelegt hat. "Ich habe die Akteure in einem Kabinengespräch bei der Ehre gepackt und ihnen erklärt, dass Herr Basol, der hier über Jahre eine tolle Arbeit geleistet hat, wegen dem schlechten Verhlaten einiger Kicker dem Verein den Rücken gekehrt hat und dass ich mir das auch nicht dauerhaft bieten lasse. Ich verlange von allen, dass sie mitziehen."
Ein Strafenkatalog ist auch schon ausgearbeitet. "In fast jedem Training kommen immer ein paar Euro in die Mannschaftskasse. Ich greife da rigoros durch", erklärt Papachristos und fügt lächelnd an: "So kommt wenigstens genug Geld zusammen, dass alle mal zusammen etwas trinken gehen können."
Bereits bei seiner Premiere lief es diesbezüglich nicht rund. Die Partie beim TB Oberhausen ging mit 2:3 verloren und am Ende musste der TSV drei Platzverweise hinnehmen. Doch Papachristos gab auch dem Schiedsrichter eine Mitschuld: "Zwei der drei Feldverweise waren nicht berechtigt. Trotzdem darf sich ein Spieler von uns wie Altun nach dem Abpfiff nicht so gebärden. Er hat sich nach dem Match total daneben benommen." Ein Vorfall, der sogar einen Polizei-Einsatz erforderte.
Dass es auch anders gehen kann, zeigte die Partie eine Woche später gegen den Aufsteiger 1. FC Mülheim. Die Begegnung ging zwar auch verloren, doch der Mann an der Pfeife war kein Geringerer als der Profi-erfahrene Andre Stachowiak. "Er hat sehr souverän gepfiffen und es gab keine disziplinarischen Probleme", freut sich der Gastronom und fügt an: "Sicher gibt es in unseren Reihen den ein oder anderen Hitzkopf, aber einige Schiedsrichter benachteiligen türkische Teams. So sehe ich das zumindest."
Aktuell wird drei mal pro Woche trainiert, doch wenn man Papachristos auf die Beteiligung zu den Übungseinheiten anspricht, wird er leicht zornig: "Da sind oft nicht mehr als zehn Mann vor Ort. Das ist eindeutig zu wenig. Ich denke aber, dass es sich spätestens nach der Winterpause ändern wird, wenn neue Kicker da sind und der Konkurrenzkampf entfacht wird."
Potenzial konnte der ehemalige Galatasaray Mülheim-Coach auch schon bei einigen Spielern sehen, dennoch ist das vor der Saison ausgegebene Ziel Aufstieg nach unten korrigiert worden. "Wir peilen einen Platz im oberen Mittelfeld an", gibt der 49-Jährige an. Denn: Neben disziplinarischer Probleme bemängelt Papachristos auch die Einstellung einiger junger Talente: "Wenn sie drei gute Partien gemacht haben, denken sie gleich, dass sie in der Oberliga spielen könnten. Das ist aber nicht so. Auch mangelt es an Konzentration." Ein Beispiel dafür hat der Bruckhausener Linienchef auch schon parat: "Das zweite Tor gegen den 1. FC Mülheim geht eindeutig auf die Kappe von unserem Keeper Donald Islami. Und das lag auch an fehlender Konzentration. So haben wir die Begegnung verloren."