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Borussia Dortmund
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15:30 |
VfB Stuttgart
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RevierSport online: Zehn Spiele sind absolviert. Als Aufsteiger stehen Sie auf einem Nichtabstiegsplatz. Sind Sie mit dem bisherigen Verlauf zufrieden?
Paco Lopez: Ich bin sehr enttäuscht. Wir wollten unter die ersten zehn. Von diesem Ziel weichen wir zwangsweise ab und geben uns mit dem Klassenerhalt zufrieden. Jetzt geht es darum, bis zur Winterpause noch so viele Punkte wie möglich zu holen,um dann in Ruhe für die Rückrunde zu planen. Das einzige positive, was mir bis jetzt aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass meine Spieler sehr diszipliniert auf dem Feld sind und kaum Karten wegen Meckerns oder anderem unsportlichen Verhalten kriegen.
RevierSport online: Was genau soll in der Winterpause geschehen?
Paco Lopez: Wir müssen auf jeden Fall nachbessern. Aktuell haben wir einen Kader von gerade mal 17 Mann. Wenn da Spieler gesperrt sind oder verletzungsbedingt ausfallen, können wir das kaum kompensieren. Bis auf aktuell zwei neue Akteure (Manuel Teixeira und Hakan Cömez) und mehreren schmerzhaften Abgängen sind wir mit der gleichen Truppe wie in der abgelaufenenen Saison angetreten.
RevierSport online: Wo haben Sie die größte Schwachstelle ausgemacht?
Paco Lopez: Kritisieren kann ich im Prinzip fast überall. Die Abwehr rückt nicht nach wenn wir angreifen, die Stürmer arbeiten defensiv zu wenig und so weiter. Da kommt einiges zusammen, aber wenn ich mich auf eine Position festlegen soll, dann ist es das Mittelfeld. Dort bekommen wir häufig das Match nicht in den Griff. Da ist der Abgang von unserem Spielmacher Ümit Igöz besonders spürbar, aber ich habe die Hoffnung, dass er im Winter zu uns zurückkehrt. Aber da gibt es einige weitere Gründe für unsere schlechte Situation.
RevierSport online: Die da wären?
Paco Lopez: Die Vorbereitung lief holprig, weil viele Spieler noch im Urlaub waren. Das war letztes Jahr auch so, nur da waren wir noch in der Kreisliga A, da konnten sie den Trainingsrückstand rasch aufholen. Das ist bei einigen Leuten in dieser Saison bis heute nicht gelungen.
Dann haben wir einen Monat Fastenzeit. Woanders spielen zwar auch muslimische Spieler, aber bei uns waren acht Mann auf dem Platz, die den ganzen Tag nicht mal einen Schluck Wasser zu sich genommen haben. Das beeinträchtigt auf jeden Fall die Leistungsfähigkeit. Und die Trainingsbeteiligung ist im Moment mies. Irgendwie haben wohl alle Mittagsschicht. Das stimmt aber ganz sicher nicht bei allen. Auch das Problem hatten wir zu Beginn der letzten Saison. Da hatten wir nach zwei Auftaktpleiten einen ähnlichen Tiefpunkt. Eine deutliche Aussprache hat da geholfen und wird es auch jetzt tun. Ein Gewitter reinigt die Luft. Es folgten neuen Siege am Stück, aber wohl gemerkt eine Klasse tiefer. Lehrgeld haben wir jetzt schon genug bezahlt. Das alles sollen aber keine Ausreden sein. Wir werden hart arbeiten, damit meine taktischen Vorgaben wie Pressing, die im Training hervorragend klappen, auch im Spiel endlich funktionieren.
RevierSport online: Das ist eine ganze Menge. Spielt der 1. FC Mülheim auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga?
Paco Lopez: Wissen Sie, ich bin als Spieler und als Trainer noch nie abgestiegen und ich baue darauf, dass ich das nach dieser Spielzeit auch noch behaupten kann. Wir bleiben drin.
RevierSport online: Wie beurteilen Sie das Niveau in der Bezirksliga?
Paco Lopez: Wie so viele Dinge heutzutage hat auch leider hier die Qualität nachgelassen. Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, kann ich sagen, dass viele Leute früher nicht über die Kreisliga hinausgekommen wären. Ich habe viel als Jugendtrainer gearbeitet und weiß wie wichtig die "Basics" wie zum Beispiel das beidfüßige Schießen sind. Aber wer kann das heute noch?
Sieht viel Verbesserungsbedarf bei seinem Team: Paco Lopez, Coach beim Neuling 1. FC Mülheim
RevierSport online: Was hat sich noch verschlechtert?
Paco Lopez: Die Einstellung der Spieler. Da holen wir zu Saison-Beginn mit Patrick Giolbaß einen zweifelsohne talentierten Stürmer zu uns. Aber er hat noch nie im Senioren-Bereich gespielt. Bereits nach dem fünften Spieltag haben sich unsere Wege getrennt, weil er mit seinen Einsatzzeiten nicht zufrieden war. Anstatt sich durchzubeißen und zu kämpfen, treten viele Kicker die Flucht an. Und Kritikfähigkeit sieht auch anders aus.
