Yannik Wilberg erlebte eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Mittelfeldspieler des VFB Frohnhausen avancierte während des Relegations-Rückspiels gegen TuB Bocholt vom Buh-Mann zum Helden und ließ ganz Frohnhausen am Ende jubeln.
Es war alles perfekt vorbereitet für den Aufstieg in die Landesliga: Bestes Fußballwetter, rund 400 Zuschauer auf der Sportanlage Raumerstraße und ein lockeres 3:0 im Rücken aus dem Hinspiel. Dem VfB Frohnhausen fehlte nicht mehr viel zum Aufstieg. Doch die Partie begann denkbar schlecht. Wilberg ging naiv im eigenen Strafraum in einen Zweikampf und traf einen Bocholter am Knöchel – Elfmeter für Bocholt nach nur fünf Minuten! Michel Wesendonk verwandelte zum frühen 1:0 für die Gäste und ließ TuB hoffen. In diesem Moment ärgerte sich vor allem Wilberg. Denn sein Foul war der Auslöser dafür, dass es noch einmal spannend wurde.
Bocholt legte nach und somit ging es mit einem 0:2 aus Frohnhauser Sicht in die Halbzeit. Der Aufstieg wackelte. Dann aber schlugen die „Löwen“ zurück, kamen erst zum Anschluss, ehe wieder Yannik Wilberg im Fokus stand: Auf Umwegen kommt der Ball zum Mittelfeldspieler, der völlig unbedrängt im Bocholter Strafraum steht und den Ball tatsächlich über die Linie drückt – 2:2, Riesen-Jubel! Zwar trafen die Gäste zum Endstand von 2:3, doch das reichte nicht, um den VfB noch einmal zu gefährden.
„Ich war ein bisschen erleichtert, weil ich ja das 0:1 verschuldet habe. Ich glaube mir sind 20 Steine vom Herzen gefallen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Wir haben es geschafft“, freute sich der 27-Jährige. Sein Trikot hatte er zum Zeitpunkt des Interviews bereits im Aufstiegsjubel verloren, oberkörperfrei ging die Feier dann weiter. „Wir fahren gleich in die Friesenstube und dann gehen wir uns ordentlich einen lutschen“, sagte Wilberg. Die Friesenstube hat Kult in Frohnhausen, damals war es die Stammkneipe von WM-Held Helmut Rahn. Jetzt hat die Kneipe einen weiteren kleinen Helden mehr.