147 Tore, 35 Siege und drei Top-Stürmer. Die gemeinsame Bilanz von Blau-Gelb Überruhr und dem Vogelheimer SV lässt sich sehen. Beide haben die Hinrunde punktgleich auf den Plätzen eins und zwei beendet. Mittlerweile hat sich Genc Osman aus Duisburg an dem Duo vorbeigemogelt. Gerade den ehemaligen Tabellenführer Überruhr hat es verhältnismäßig schwer getroffen. Die Blau-Gelben stehen auf dem vierten Platz der Rückrundentabelle. Es läuft noch nicht rund im Essener Süden.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der ambitionierte Aufsteiger zu Beginn der Rückrunde eine unrühmliche Serie hinlegte. In den ersten vier Partien kassierte die Mannschaft von Jörg Dohmann insgesamt sechs Platzverweise. "Wenn man diese Umstände berücksichtigt, kann man schon von einem zufriedenstellenden Ergebnis sprechen", sagt Dohmann. Unrecht hat er nicht, von den vier Spielen konnten zwei gewonnen werden, nur eins wurde verloren. "Die Roten Karten waren mehr als unnötig. Das haben wir auch intern diskutiert", sagt Dohmann.
Anscheinend mit Erfolg, die Serie hat ein Ende gefunden. Die letzten beiden Spiele gegen Mintard und Steele beendete Überruhr ohne Platzverweis. Dennoch muss die Mannschaft weiterhin die Auswirkungen kompensieren. Ersin Canseven, 16 Tore, Sechster der Torschützenliste und eigentlich Stammkraft bei Blau-Gelb, muss pausieren. Im Spiel gegen Adler Union Frintrop sah er glatt Rot, es ist sein zweiter Platzverweise in der laufenden Saison. So muss Überruhr auf eine wichtige Offensivkraft verzichten. Doch Trainer Dohmann gibt sich kämpferisch: "Die Jungs versuchen die Lücke zu schließen. Ersin ist ein schneller Stürmer, aber wir haben Typen mit einem ähnlichen Charakter".
"Wir sind nicht abhängig von ihm"
Die stärksten Offensivkräfte von Überruhr und Vogelheim begrenzen sich daher nur noch auf zwei Namen: Stephan Nachtigall (24 Tore/SV) und Felix Scheider (20 Tore/BG). Gerade Vogelheim zeichnet sich diese Saison durch seine Torgefahr aus. Der SV hat bisher 77 Tore erzielt, die meisten in der gesamten Liga. Kapitän Nachtigall hat daran einen gewaltigen Anteil, aber Vogelheim-Trainer Sascha Hense möchte die Rolle des ehemaligen Regionalliga-Spielers nicht überbewerten. "Wir sind nicht abhängig von ihm. Bei uns ist jeder in der Lage Tore zu schießen, vom Innenverteidiger bis zum Stürmer", sagt der Trainer. Gegen Überruhr erwartet er ein "temporeiches und körperbetontes Spiel".
Doch den Schlüssel zum Sieg sieht er anderswo. "Ich denke, dass kleine, individuelle Fehler das Spiel entscheiden werden", sagt Hense. Auch Trainerkollege Dohmann erwartet ein anders Spiel als im Hinspiel, dass Überruhr mit 4:2 gewann. "Wir spielen auf unserem Platz, der ist deutlich größer als in Vogelheim. Wir sollten aber gar nicht zu sehr auf den Gegner schauen, sondern uns auf uns konzentrieren", sagt Dohmann. Geht man nach der Statistik, kann zumindest mit reichlich Toren gerechnet werden.
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