Mit 24 Siegen in 30 Spielen kehrten die Kicker vom Holtkamp zwei Jahre nach dem Abstieg in die Bezirksliga zurück. In dieser heißt es in der anstehenden Saison nun vor allem „wieder mit Niederlagen zu leben lernen“, wie Hans Herr eine der größten Aufgaben benennt, die es für seine Jungs zu bewältigen gilt. Da könnte der Auftakt direkt richtungsweisend werden.
„Die Glücksfee war keine Hambornerin“, sagt der Trainer mit Blick auf den Spielplan. In den ersten fünf Spielen trifft 07 II mit Mintard, Vogelheim, Genc Osman und Vierlinden direkt auf die vier Teams, die in den Augen von Hans Herr „den Aufstieg unter sich ausmachen werden“.
Für sein eigenes Team hat der Trainer die häufig zum Klassenerhalt für notwendig befundene 40-Punkte-Marke angesetzt. Diese will Herr so schnell wie möglich erreichen; es sei aber nicht ausgeschlossen, dass seine Elf mit nur drei Punkten aus dem Auftaktprogramm gehe, so Herr: „Danach kommen die Teams, an denen wir uns messen lassen müssen.“
Ein Trumpf des Aufsteigers kann aber auch die eigene Euphorie und die womögliche Überheblichkeit der Gegner sein. „Wir sind die einzige Zweitvertretung in der Gruppe“, hofft der Trainer, „dass uns der eine oder andere Gegner unterschätzt“. Das sollten diese Gegner allerdings vermeiden. Denn die Löwen-Reserve ist nicht nur für Hans Herr „ein Aufsteiger mit Potenzial“. Ein Großteil des Kaders weist langjährige Bezirksliga-Erfahrung auf. Die Mannschaft ist über Jahre zusammengewachsen, der Stamm geblieben und mit fünf Neuzugängen, die sogar Landesliga-Erfahrung mitbringen, verstärkt worden.
Dazu zählen die vom GSV Moers zurückgekehrten Mittelfeldspieler Yavuz Kalyoncu und Selahattin Güner wie auch Rückkehrer Maurice Hörter, der beim SV Zweckel in der Westfalenliga kickte. „Maurice ist ein echter Gewinn“, sagt Herr, „er ist lauf- und spielstark, bringt viel Spielfreude mit und wird gemeinsam mit Gurusanth Kanagalingan und Ramazan Ünal das Mittelfeld-Dreieck bilden.“ Der erfahrene Ünal ist für den Coach dabei ebenso Führungsspieler wie Ilker Pala, der mit 34 Jahren nicht immer durchspielen wird, aber zu den Häuptlingen zählt und für den Trainer der verlängerte Arm auf dem Platz ist. Kapitän Mehmet Kilic und dessen Stellvertreter Kevin Hesse kommt ebenfalls viel Verantwortung zu.
Der an die erste Mannschaft abgegebene Stürmer Maruf Rasaq hinterlässt eine Lücke, doch im Angriff hat der Coach mit Mehmet Kilic, Admir Turudija und Mazlum Itmec trotzdem die Qual der Wahl. „Schade, dass immer nur maximal zwei von ihnen spielen können“, sagt Herr, der bevorzugt sogar mit nur mit einer Spitze aus einem gesicherten Mittelfeld heraus agieren lässt.
Im Tor werden sich Aufstiegs-Keeper Robin Meyer und der junge Neuzugang Jean Luc Kölle (SV Zweckel) einen Zweikampf liefern. Da Kölle den Saisonstart urlaubsbedingt verpasst, wird Meyer erst einmal die Nase vorn haben.
Teamgeist als Trumpf Der gute Teamgeist und eine starke Bank, die auch nicht murrte, wenn sie nicht zum Einsatz kam und stattdessen den gemeinsamen Erfolg feierte, waren die Trümpfe der Löwen-Reserve beim Aufstieg. Diese werden nun auf die Probe gestellt. Hans Herrr hofft aber auch darauf, „den ein oder anderen Großen ärgern zu können.“ Dazu hat sein Team gegen die womöglich noch nicht richtig eingespielten Aufstiegsfavoriten dank der „Lottofee“ direkt Gelegenheit. Hans Herr schmunzelt. „Ob es ein Vorteil ist, direkt gegen sie zu beginnen, sehen wir dann nach dem fünften Spieltag.“