Dafür standen andere Dinge im Vordergrund: Immer wieder wurde mit der Leistung des Unparteiischen gehadert, der einige strittige Entscheidungen traf. Unter den Zuschauern kam es gar zu einer lautstarken Auseinandersetzung. Nur die Partie der gastgebenden Spielvereinigung Meiderich gegen den VfB Bottrop blieb dem stillen Beobachter bis zur Schlussphase einiges schuldig. Dann schlug die Stunde von Niko Andreadakis, der die Gäste per Doppelpack zum Sieg schoss und für die Erlösung sorgte.
Dass es sich beim Auftritt der Bottroper in Duisburg um das erste Meisterschaftsspiel beider Teams handelte, war den Akteuren deutlich anzumerken. Kaum ein Spielzug gelang, erst in der 16. Minute war es der VfB, der per Freistoß zum ersten Mal für so etwas wie Torgefahr sorgte. „In der Abwehr standen wir sehr geordnet und grundsolide, offensiv haben wir uns aber unheimlich schwer getan“, resümierte VfB-Trainer Mevlüt Ata. Dazu bereiteten die Spielweise der Gastgeber und die Spielleitung des Schiedsrichters den Bottropern zusätzliche Probleme. Bei etlichen Aktionen protestierten die Meidericher lautstark, ebenso wurde das Spiel immer wieder unterbrochen. „Es war ein nickeliges Spiel. Das war nicht wirklich schön, aber die Jungs müssen sich damit anfreunden und das Beste daraus machen“, so Ata.
Bei einer dieser zahlreichen Unterbrechnungen ließ sich VfB-Mittelfeldakteur Marvin Höner zu einem Spruch hinreißen – an wen dieser gerichtet war, blieb offen. Allerdings bedachte Marcel Tempel den VfB-Rückkehrer mit der Roten Karte (40.). Der Klub aus dem Jahnstadion geriet somit personell in Unterzahl und musste die gesamte zweite Halbzeit zu zehnt bestreiten. „Das seltsame ist: Wir wurden danach besser. Der Druck, ein Tor zu erzielen, lastete auf den Duisburgern. Das kam uns sehr entgegen“, äußerte sich Ata. VfB dominiert in Unterzahl
Zwar musste VfB-Keeper Marco Rinski in der 54. Minute zum ersten Mal sein Können unter Beweis stellen, als er aus kurzer Distanz einen Schuss entschärfte. Doch es sollte für lange Zeit die letzte Offensivaktion der Meidericher gewesen sein, die der Überzahl zum Trotz immer mehr in die eigene Hälfte gedrängt wurden. In der 72. Minute handelten sich zudem auch die Hausherren eine Gelb-Rote Karte ein. Dadurch gerieten sie entscheidend ins Hintertreffen: 81 Minuten waren bereits absolviert, da erlöste Routinier Niko Andreadakis sein Team und den mitgereisten Bottroper Anhang, als er das runde Leder nach einer Ecke aus kurzer Distanz in die Maschen drosch.
Nun sahen sich die Gastgeber gezwungen, alles nach vorne zu werfen. Der VfB nutzte die dadurch entstandenen Räume in der Nachspielzeit zu einem Konter, den Andreadakis mit dem 2:0 abschloss. „Ein völlig verdienter Sieg“, so Ata.